Der Beitrag ist Teil der Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt 'Bio-DYN - Hemmnisanalyse für den dynamisierten Ausbau der Vergärung kommunalen Bioguts in Deutschland' (Systematische Identifikation und Analyse von Hemmnissen, Erfahrungen und Erfolgsfaktoren mit der Vergärung von kommunalem Biogut in Verbindung mit einer akzeptanzfördernden Kommunikationsstrategie zur Dynamisierung des Ausbauprozesses),welches im Rahmen der Förderung von Vorhaben zur Optimierung der energetischen Biomassenutzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vom Witzenhausen-Institut durchgeführt wurde und Ende 2018 abgeschlossen wird.
Die Bundesregierung verfolgt das Ziel (Aktionsprogramm Klimaschutz 2020), bis zum Jahre 2020 die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 40 % zu reduzieren. Eine wichtige Säule dafür ist der Ausbau regenerativer Stromerzeugung, zu dem Biomasse im Wesentlichen nur noch aus Abfall- und Reststoffen vor allem mit Systemdienstleistungen beitragen soll.
Schon aufgrund des quantitativen Potenzials nimmt die Vergärung kommunaler Bioabfälle dabei einen besonderen Stellenwert ein. Die Biogasproduktion und -Verstromung ist grundlastfähig und flexibel, sie stellt eine optimale Ergänzung zu fluktuierenden regenerativen Energien, wie Windkraft und Solarenergie, dar. Diese wichtige Systemdienstleistung durch die flexible Verstromung von Biogas fordert (§ 47) und fördert (§§ 52-54) das aktuelle EEG 2014.
In den Jahren 2006 bis 2013 erfolgte ein dynamischer Ausbau der Vergärung kommunalen Bioguts (die über die Biotonnen privater Haushalte erfassten organischen Abfälle mit der AVV-Schlüsselnummer 20 03 01), wobei die Anlagenzahl im Vergleich zu den landwirtschaftlichen Biogasanlagen eine viel kleinere Größenordnung hat. Seit 2014 ist ein deutlich abgeschwächter bzw. ins Stocken geratener Kapazitätsausbau zu beobachten, wohingegen der Ausbau in anderen europäischen Ländern (Italien, Skandinavien) boomt. Eine schnelle Trendumkehr ist nicht erkennbar. Kann dieser Entwicklung nicht entgegengewirkt und der Ausbau nicht belebt werden, bedeutet dies, dass ein wichtiges Reststoffpotenzial nicht energetisch genutzt wird, und dies in einem Bereich, zu dem jeder Bürger über die Getrenntsammlung beiträgt.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | Biomasse-Forum 2018 (November 2018) |
Seiten: | 18 |
Preis: | € 9,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Thomas Turk Dipl.-Biol. Werner Sprick Dr.-Ing. Michael Kern Dipl.-Ing. Thomas Raussen |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit