Gewässerrenaturierungen verändern nicht nur die Durchgängigkeit eines Gewässers, sondern auch das Abflussverhalten und die Morphologie. Dabei können morphodynamische Entwicklungen und dadurch bedingte Einträge von Schadstoffen in das neue Gewässer mittels umfangreicher Feldmessungen begleitet und hinsichtlich leitbildkonformer Anpassung untersucht werden.
Menschliche Eingriffe in Form von Landnutzungsänderungen, Hochwasserschutzmaßnahmen, Wasserkraftanlagen, Bergbauaktivitäten, Schifffahrt und Trinkwasserversorgung haben in den letzten Jahrhunderten dazu geführt, dass viele heutige Flusssysteme umfangreiche Veränderungen der Abfluss- und Morphodynamik erfahren haben [2, 3]. Aus der menschlichen Beeinflussung ergeben sich nicht nur negative Folgen für die Hochwassersicherheit, die Ökologie und die Schiffbarkeit von Gewässern, sondern auch für die Verbreitung von aquatischen Schadstoffen. Viele Schadstoffe lagern sich an Sedimenten an und werden so mit der Strömung transportiert und entweder auf der Gewässersohle oder bei Hochwasserereignissen auf den Vorländern abgelagert und bei späteren Ereignissen wieder remobilisiert [1, 11].Bereits im Wasserhaushaltsgesetz (§ 6 Abs. 1 WHG) ist verankert, dass Gewässer vor nachteiligen Veränderungen der Gewässereigenschaftengeschützt werden müssen. In § 6, Abs. 2. WHG wird festgelegt, dass nicht naturnah ausgebaute natürliche Gewässer so weit wie möglich in einen naturnahen Zustand zurückgeführt werden sollen. Spätestens seit Inkrafttreten der EG-Wasserrahmenrichtlinie nimmt der naturnahe Gewässerausbau eine zentrale Rolle in Wasserbau und Wasserwirtschaft ein. Bei Renaturierungsmaßnahmen sollen die mittels Vergleich von Leitbild und Ist-Zustand eines Fließgewässers festgelegten Entwicklungsziele hinsichtlich Abflussdynamik und Morphologie innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erreicht werden. In der vorgestellten Studie soll die morphodynamische Entwicklung eines neu angelegten Gewässerabschnittes am Beispiel der Inde (Nebenfluss der Rur in Nordrhein-Westfalen) sowie der Eintrag von Schadstoffen von Oberstrom in den neuen Gewässerabschnitt, als Tracer für die morphodynamische Entwicklung,
bestimmt werden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 06 - 2018 (Juni 2018) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf M.Sc. Anna-Lisa Maaß M.Sc. Verena Esser Dr. Roy M. Frings Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Frank Lehmkuhl |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.