Methanol-Herstellung aus Strom

Die Kohlendioxid-Abscheidung hinter Abfallverbrennungsanlagen
und die Weiterverarbeitung zu Kraftstoffen bieten ein neues
Geschäftsmodell für Stromerzeuger.

Die zunehmende Einspeisung von Strom aus fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen(EE) kann zu sporadischen Überkapazitäten im Stromnetz fuhren. Dies kann dann sowohl die Abschaltung von EE-Anlagen als auch von thermischen Kraftwerksanlagen zu Folge haben. Zwar bietet die Industrie Losungen an, die es ermöglichen, Strom im Megawatt-Bereich für kurze Zeitraume zu speichern, um so Stromangebot und-nachfrage auszugleichen, aber es ist noch ein weiter Weg, bis großtechnische undl angfristige Speicherlosungen einsatzbereit sind. Wie hier aufgezeigt wird, lassen sich sowohl weitere EE-Quellen in das Stromnetz integrieren als auch die Kohlendioxid-Emissionen im Verkehr reduzieren, wenn man verschiedene Verfahren und Ressourcen aus dem Energiesektor, der Industrie und dem Verkehr miteinander verzahnt (Sektorenkopplung).Ein wichtiger Schritt kann dabei die Herstellung von Methanol, Benzin, Diesel oder Kerosin mit Hilfe von Wasserstoff - hergestellt durch Wasserelektrolyse- und Kohlendioxid (CO2) - abgetrennt aus Industrieabgasen - sein. Diese künstlich hergestellten Kraftstoffe haben einen geringeren Kohlendioxid-Fußabdruck und stehen nicht im Wettbewerb zur Produktion von Nahrungsmittel - im Gegensatz zu Bioethanol oder Biodiesel. Diese Technologie bietet ein neues Geschäftsmodell für Stromerzeuger, die sich heut e auf die Warme- und Stromerzeugung beschranken und bislang keine Rolle im Markt für grüne Kraftstoffe spielen. Dieser Aufsatz stellt Fallstudien zur Kohlenstoffintensität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Herstellung von Kraftstoffen vor, die aus Kohlendioxid und mit Hilfe vorhandener Technologien erzeugt werden können; gleichzeitig lassen sich auf diese Weise Überkapazitäten aus erneuerbaren Energieträgern ausgleichen und nicht abregelbare Stromerzeugungskapazitäten von Abfallverbrennungsanlagennutzen. Traditionellen Stromerzeugern wird ein alternativer Wegaufgezeigt, um auch bei einem künftig hohen Marktanteil von Erneuerbaren Energien
ausreichende Ertrage zu erzielen.





Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: ReSource 2018 - 01 (März 2018)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Torsten Buddenberg
PD Dr.-Ing. habil. Christian Bergins
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.

Barotrauma von Larven und Jungfischen bei der Turbinenpassage
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Mittels einer eigens konstruierten Barotraumakammer wurden unterschiedliche Larven- und Jungfischstadien repräsentativer europäischer Flussfischarten (Äsche, Flussbarsch, Nase, Rotauge) systematisch Druckverläufen ausgesetzt, welche in Turbinen von Laufwasserkraftwerken vorherrschen. Es wurden deutliche art- und stadienspezifische Unterschiede in den Mortalitätstraten festgestellt, wobei vor allem der Entwicklungsstatus und Typ der Schwimmblase einen wesentlichen Einfluss auf die Schädigungen unterschiedlicher Größenklassen und Arten hatte.