Fit für die Zukunft: Studie bietet Entscheidungshilfen für die Modernisierung des MHKW Ludwigshafen
Im fünfzigsten Jahr des Bestehens ihres Müllheizkraftwerks Ludwigshafen haben die kommunalen Gesellschafter der GML - Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH beschlossen, ihr Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk für die nächsten 25 Jahre fit zu machen. Vorausgegangen war eine Untersuchung der Wirtschaftlichkeit von Sanierungsmaßnahmen. Die Frage war: Neubau oder ‚Retrofit‘?

(21.06.2018) Die GML ist das führende Kommunalunternehmen für die energetische Verwertung von nicht mehr recyclingfähigen Restabfällen in Rheinland-Pfalz. Sie garantiert die Entsorgungssicherheit für eine Million Einwohner in der Pfalz und Rheinhessen. Die energetische Verwertung der Kommunalabfälle geschieht im Wesentlichen mit dem GML-eigenen Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen (MHKW), in dem aus den Restabfällen durch Abfallverbrennung Energie (Hochdruckdampf) erzeugt wird. Aus diesem Hochdruckdampf entsteht im benachbarten Fernheizkraftwerk (FHKW) der Technischen Werke Ludwigshafen AG (TWL) Strom und Fernwärme. Dieses Partnermodell, welches seit 33 Jahren sehr erfolgreich funktioniert, führt zu einer hocheffizienten Verwertung der nicht mehr recyclingfähigen Restabfälle.
Das MHKW Ludwigshafen hatte Mitte 2017 ein Alter von 50 Jahren erreicht und zählt damit zu den ältesten Abfallverbrennungsanlagen in Deutschland. Am 20. Juli 1962 beschloss der Ludwigshafener Stadtrat einstimmig einen Planungsauftrag für eine Müllverbrennungsanlage. Am 9. Oktober 1964 wurde das Müllheizkraftwerk durch die damalige Bezirksregierung der Pfalz genehmigt. Die Planung dauerte etwa anderthalb Jahre bis Ende 1963 und sah eine Anlage mit zwei Müllkesseln mit einer Kapazität von je acht Tonnen Abfallverbrennung pro Stunde vor. Alle Nebenanlagen und Gebäude waren schon für eine Erweiterung auf drei Müllkessel ausgelegt. Nach der Bauphase begann am 1. Februar 1967 der Probebetrieb für die neu errichtete Anlage, und vier Monate später, am 21. Juni 1967 fand die...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH (GML); Technische Werke Ludwigshafen AG (TWL); I.C.E. AG (Wil, Schweiz)
Autorenhinweis: Dr. Thomas Grommes, Geschäftsführer der GML; Dipl.-Ing. (FH) Roman Gmür, Planungsingenieur bei I.C.E. AG
Foto: M. Boeckh
ASK - Unser Kooperationspartner
Unsere 3 aktuellsten Fachartikel
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.