Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) ist Obere Abfallbehörde für den Norden von Rheinland-Pfalz und ist für 14 Landkreise und zwei kreisfreie Städte mit insgesamt rund zwei Millionen Einwohner/-innen zuständig. An die Abfallbehörden wird oft der Anspruch formuliert, die Stoffströme im Sinne der fünfstufigen Abfallhierarchie des KrWG zu lenken. In der Realität fehlen jedoch oftmals die Instrumente zu einer wirksamen Stoffstromlenkung.
Am Beispiel der gesetzlich geforderten hochwertigen Bioabfallverwertung lässt sich dies verdeutlichen, da hier die Abfallwirtschaftskonzepte der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger im Zuständigkeitsgebiet erhebliche Unterschiede aufweisen. Eine flächendeckende Biotonne haben nur elf Gebietskörperschaften, fünf setzen dagegen auf ein Bringsystem. Ein Kreis hat nun zusätzlich beschlossen, die Biotonne(Anschlussgrad bisher 50 %) ab 01.01.2019 durch ein Bringsystem zu ersetzen. Es verwundert nicht, dass die erfassten Bioabfälle zwischen 74 und 326 kg pro Einwohner im Jahr 2016 variierten. Eine hochwertige Bioabfallverwertung (Kaskadennutzung)ist nur in sechs Gebietskörperschaften umgesetzt, zwei Kreise habe nsie immerhin für Teilströme realisiert. 50 % der Kreise und kreisfreien Städte haben keine Kaskadennutzung, einzelne schreiben sogar technikoffen ohne Forderung
nach der Hochwertigkeit aus.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 30. Abfall- und Ressourcenforum 2018 (April 2018) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Dr. Ulrich Kleemann |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.