Aus Müll wird grüne Energie: Bioabfallvergärungsanlage als wichtiges Element der Kaskadennutzung
Auf dem Deponiegelände der Abfallverwertungsgesellschaft Rhein-Neckar (AVR) bei Sinsheim wurde der Spatenstich für eine Bioabfallvergärungsanlage vollzogen. Jährlich sollen hier rund 60.000 Tonnen biogene Abfälle vergoren, getrocknet und anschließend als Frischkompost vermarktet werden. Ein Musterbeispiel klassischer Kaskadennutzung von Biomüll.
(26.03.2018) Im Rhein-Neckar-Raum sorgt die AVR Gruppe mit ihren zahlreichen Tochtergesellschaften beispielsweise der AVR Kommunal GmbH unter anderem für die Entsorgung von Biomüll. Seit 2012 gibt es in der Region eine gebührenfreie braune Biomülltonne, von der rund 100.000 Exemplare im täglichen Einsatz sind. Bislang ging der Biomüll noch in das Kompostwerk nach Heidelberg; doch ab dem kommenden Jahr 2019 soll nicht alles, aber doch vieles anders werden. Der eingesammelte Grünschnitt der Region kommt weiter in das Biomasse-Heizkraftwerk. Da dieses aber weit mehr Wärme produziert als es auf dem abgelegenen Deponiegelände der AVR an Abnehmer hat, wird ein Teil der Wärme künftig dazu genutzt, in der zu errichtenden Biomassevergärungsanlage die Gärreste zu trocknen.
Die neue Anlage gilt als landesweites Leuchtturmprojekt. 'Sie stellt die langfristige Entsorgungssicherheit des Rhein-Neckar- Kreises sicher und bringt unsere politischen Ziele wie regionalen Klimaschutz und regionale Energieversorgung deutlich voran', sagte der inzwischen neu gewählte bzw. im Amt bestätigte Landrat Stefan Dallinger.
Um für den jetzt anstehenden Bau und den späteren Betrieb der 45-Mio.-Euro-Investition optimale, rechtssichere Organisationsstrukturen zu schaffen und zugleich vorhandene Kompetenzen und externen Sachverstand zu bündeln, wurden zwei neue Gesellschaften gegründet: die AVR BioTerra GmbH & Co. KG und die AVR BioGas GmbH. Partner der AVR BioTerra GmbH & Co. KG ist die Firma Remondis, die im Frühjahr 2017 aus der europaweiten Ausschreibung als Anbieter hervorgegangen war. Remondis ist mit 49 Prozent an der AVR BioTerra beteiligt und wird zudem die Bioabfallvergärungsanlage als Generalübernehmer zu einem vertraglich vereinbarten Festpreis errichten. Damit sind unerwünschte Kostenüberschreitungen bereits im Vorfeld ausgeschlossen. 51 Prozent an der AVR Bio-Terra verbleiben in Händen des Rhein-Neckar- Kreises...
Unternehmen, Behörden + Verbände: AVR UmweltService GmbH, AVR BioTerra GmbH & Co. KG, AVR BioGas GmbH, Remondis, MVV Energie AG, Stadtwerke Sinsheim Versorgungs GmbH & Co. KG, AVR Energie GmbH
Autorenhinweis: M. Boeckh
Foto: Thöni Industriebetriebe
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