Ambitionierte Anpassungen notwendig: Öko-Institut untersucht Klimaschutzszenarien für die Jahre 2030 und 2050

Eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende beeinflusst die Klimaschutzpotentiale der Kreislaufwirtschaft; gleichzeitig kann die Kreislaufwirtschaft auch zum Gelingen der Energiewende beitragen. Dazu gehört neben dem verbesserten und vermehrten Recycling auch die rechtzeitige Reduktion der Kapazitäten bei den Müllverbrennungsanlagen auf den noch benötigten Bedarf.

Foto: M. Boeckh(26.03.2018) Die Kreislaufwirtschaft leistet seit Jahren einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und schont durch die Bereitstellung von Sekundärrohstoffen primäre Ressourcen. Zudem stellt die Abfallverbrennung eine sichere Senke für Schadstoffe dar. Nach den energie- und klimapolitischen Zielen der Bundesregierung soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung im Jahr 2030 50 Prozent und im Jahr 2050 80 Prozent betragen. Die Treibhausgas (THG)-Emissionen sollen bis 2030 um 55 Prozent sowie bis 2050 um 80 bis 95 Prozent sinken. Das Bezugsjahr ist jeweils 1990. Zusätzlich hat die letzte Bundesregierung entschieden, bis zum Jahr 2022 aus der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung auszusteigen.
Um diesen Wandel abbilden zu können, untersuchte das Öko-Institut im Projekt ‚Klimaschutzszenarien 2050’ im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) die potentiellen Entwicklungen der THG-Emissionen bis zum Jahr 2050. Im Klimaschutzszenario ‚KS 80’ wird das Ziel, die THG bis 2050 um 80 Prozent zu reduzieren, erreicht. Dazu muss der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von aktuell ungefähr 25 Prozent auf über 80 Prozent ansteigen. Der Anteil der fossilen Energieträger nimmt entsprechend auf unter 10 Prozent ab. Damit wird deutlich, dass fossile Kraftwerke langfristig nur noch zur Vorhaltung von Reservekapazitäten zum Ausgleich der fluktuierenden erneuerbaren Energien eingesetzt werden...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Öko-Institut (Darmstadt), Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Autorenhinweis: Günther Dehoust (Öko-Institut Darmstadt)
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 1 - März 2018 (März 2018)
Seiten: 4
Preis: € 5,00
Autor: Dipl.-Ing. Günter Dehoust
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.