Der Elektrolichtbogenofen besitzt ein großes Potential für eine
effiziente Metallrückgewinnung aus NE-Metallschlacken
Ein traditionelles Ziel metallurgischer Prozesse besteht darin, die Gewinnung und Rückgewinnung von Metallen zu maximieren. In der Nichteisen-Metallurgie, besonders bei der Gewinnung von Zink, Blei, Kupfer und Nickel, sowie bei der Behandlung von Schlacken und Reststoffen, finden Elektrolichtbogenöfen (Submerged arc furnaces,SAF) eine ungeminderte Nachfrage. Die SMS group GmbH, Düsseldorf, entwickelt seit nunmehr über einhundert Jahren Elektroofenkonzepte und hat diese in bislang rundsiebenhundert Projekten in verschiedenen Produktionsbereichen verwirklicht [8].Im Verlauf der Projekte wurden auch die computergestützten Werkzeuge für die Kalkulation und Simulation von Prozessen und Verfahren weiterentwickelt[3].Speziell für die Schlackenreinigung wurden in den vergangenen 40 Jahren 20 Elektroöfen ausgeliefert und in den meisten Fällen als Ergänzung an die Schmelzaggregat ean geschlossen, etwa Teniente- und Noranda-Konverter, Outokumpu-Schwebeschmelzöfen und Flammöfen. Die Hauptfunktion besteht darin, den Stein- und Metallanteil in der Schlacke zu verringern. Die Chargierung erfolgt hierbei überwiegend flüssig über Zulaufkanäle oder als Stückgut über Chargiersysteme. Über die Anwendungen von SAF-Anlagen der Nichteisen-Metallurgie gibt es Forschungsarbeiten aus mehreren Jahrzehnten. Verschiedene Dissertationen zudiesem Themenbereich belegen, dass Elektrolichtbogenöfen in metallurgischen Anlagen flexibel eingesetzt werden können. In diesem Aufsatz werden verschiedene erforschte Anwendungsgebiete vorgestellt und erste Ergebnisse präsentiert. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Eisenrückgewinnung aus Rotschlamm, die Kobaltrückgewinnung aus Kupferschlacken und die Gewinnung von Blei und Zink aus Schlacken der Bleiproduktion. Zukünftig könnte die Gewinnung von Mangan aus Tiefseemineralen, den sogenannten Manganknollen, ein weiteres Produktionsfeld
des Elektrolichtbogenofens darstellen.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | ReSource 2017 - 02 (Juni 2017) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | M.Sc. Michael Kalisch Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Bernd Friedrich M.Sc. David Friedmann Dr. Rolf Degel |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.