Angesichts anhaltender Entsorgungsengpässe gibt es in Deutschland Projekte zur Errichtung neuer Verbrennungskapazitäten.
Die Situation auf dem deutschen Abfallverbrennungsmarkt hat sich im Jahr 2016verschärft. Die Kapazitäten haben sich weiter verknappt und die Verbrennungspreise für gewerbliche Abfälle sind noch einmal deutlich gestiegen. Begünstigt wurde die weitere Zunahme der Abfallmengen wie im Vorjahr durch gute Konjunktur, niedriges Zinsniveau und milde Winter. Zudem sind nennenswerte Restabfall-Behandlungskapazitäten in der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung weggefallen und die Mengen an Sortierresten und - teilweise unsortiertem - Sperrmüll sind angestiegen. Hinzu kommen Importe von Ersatzbrennstoffen und gemischten Siedlungsabfällen zur Verbrennung aus dem benachbarten Ausland. 2015 waren es insgesamt etwa1,71 Millionen Tonnen bei leicht steigender Tendenz (+ 3 Prozent). Zugleich wurden etwa 431.000 Tonnen aus Deutschland exportiert - bei deutlich höherer Steigerungsrate(+ 14 Prozent). Deutsche Entsorger bemühen sich angesichts der angespannten Marktsituation vermehrt um Entsorgungskapazitäten in Nachbarländern. Der Entsorgungsmarkt für Siedlungsabfälle weitet sich zunehmend auf den europäischen Raum aus. Angesichts der geschilderten Entwicklungen und der Notwendigkeit zur Zwischenlagerung derzeit nicht behandelbarer Abfälle gibt es in Deutschland nach
jahrelanger Stagnation wieder erste Projekte zur Errichtung neuer Verbrennungskapazitäten.
Copyright: | © Rhombos Verlag |
Quelle: | ReSource 2017 01 (März 2017) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Stephanie Thiel |
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