Neuartige Produktgruppen können die Abfallverbrennung vor technische Herausforderungen stellen.
Moderne Abfallverbrennungsanlagen sind nachgewiesenermaßen sehr gut dazu in der Lage, gemischte Siedlungsabfälle, für die keine stoffliche Verwertung mehr möglich ist, sicher thermisch zu entsorgen und dabei die Umwelt nur minimal zu belasten. In letzter Zeit werden jedoch unterschiedliche Produktgruppen diskutiert, bei deren Einsatz es möglicherweise zu technischen Schwierigkeiten kommen könnte. Dies sind insbesondere Faserverstärkte Kunststoffe (GFK und CFK), Nanomaterialien,Materialien mit 'Persistent Organic Pollutants' (POP) sowie Brennstoffe aus dem Deponierückbau. Für alle Stoffgruppen liegen inzwischen (erste) Erfahrungen im Hinblick auf ihr Verhalten in der thermischen Abfallbehandlung vor. In Bezug auf mineralische Nanopartikel und Komponenten mit Glasfasern ist davon auszugehen, dass eine thermische Verwertung in Abfallverbrennungsanlagen ohne Probleme durchgeführt werden kann. Dies gilt auch für POP-haltige Materialien, sofern der bürokratische Dschungel dies zulässt und rechtliche Regelungen, die nicht aufeinander abgestimmt sind, dies nicht verhindern. Brennbares Material aus alten Deponien kann ebenfalls in robusten MVA thermisch verwertet werden. Dabei ist mit höheren Emissionswerten (höherer Additivverbrauch) und möglicherweise Problemen bei der Feuerführung zu rechnen. Eine Mischung mit Frischmüll oderfrischem EBS ist empfehlenswert. Aktuell noch unklar ist die Situation mit carbonfaserverstärkten Kunststoffen und metallischen oder reaktiven Nanopartikeln. Zur vollständigen Verbrennung von CF-Kunststoffen ist eine relativ lange Verweilzeit nötig, die in klassischen Hausmüll und Sonderabfallverbrennungsanlagen wohl nur schwer erreicht werden können. Als mögliche Entsorgungsoption scheinen Zementdrehrohre interessant. Fundierte Ergebnisse hierzu sollen in einem aktuell laufenden UFO-Plan-Forschungsvorhaben zum Thema Entsorgung carbonfaserverstärkter Kunststoffabfälle in thermischen
Prozessen gewonnen werden.
Copyright: | © Rhombos Verlag |
Quelle: | ReSource 2017 01 (März 2017) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker Jan Stockschläder |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit