Das wirtschaftliche Wachstum und der Verbrauch von begrenzt verfügbaren Rohstoffen
müssen voneinander entkoppelt werden. Hierzu können die Vermeidung von
Abfällen und die Gewinnung von sekundären Rohstoffen aus verwertbaren Abfällen einen wichtigen Beitrag leisten.
Die Verwirklichung der in diesem Zusammenhang geforderten vollständigen Kreislaufwirtschaft (Recycling-Gesellschaft) und deren Weiterentwicklung zu einer Null-Abfallgesellschaft mit dem Null-Abfall-Ziel für Deponien undVerbrennungsanlagen hätte jedoch absehbare Fehlentwicklungen zur Folge. Die Analyse der abfallwirtschaftlichen Erfordernisse zeigt, dass insbesondere schadstoffhaltigeAbfälle aus Stoffströmen ausgeschleust werden müssen, da die Umwelt durch derenVerwertung erheblich belastet werden kann. Darüber hinaus kann durch nachträglicherforderliche Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen ein hoher volkswirtschaftlicherSchaden entstehen. Denn trotz aller gut gemeinten Bemühungen handelt es sich beivielen (sogenannten) Kreisläufen in der Regel um Kaskaden mit einem hohen Anreicherungsrisikoin den Medien Wasser und Boden. Brunner stellt zu Recht fest, dass esnicht das Ziel sei, die Abfälle im Kreislauf herumzuführen. Nicht die Kreislaufwirtschaft sei das Ziel, sondern der Schutz der Umwelt und des Menschen. Die Kreislaufwirtschaft könne lediglich als Instrument dienen, um dieses Ziel zu erreichen. Der Erfolg derAbfallwirtschaft solle daher nicht in erster Linie an Recyclingraten gemessen werden,sondern an dem Umstand, wie das eigentliche Ziel erreicht worden ist. Vorzuziehen seien deshalb diejenigen Verfahren, mit deren Hilfe die größtmögliche Menge an Schadstoffen in die richtige Richtung gesteuert werden könne.
Copyright: | © Rhombos Verlag |
Quelle: | ReSource 2017 01 (März 2017) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Heinz-Ulrich Bertram |
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