Schadensbewertung von Deponieentwässerungssystemen

Entwässerungsrohre auf Deponien werden regelmäßig inspiziert und vermessen, eine Schadensbewertung findet jedoch meist nicht statt. Die Klassifizierung der Rohrschäden durch die TV-Inspekteure entspricht häufig nicht den Deponieanforderungen.

Im Beitrag wird eine gegenüber dem Abwasserbereich modifizierte Schadensklassifizierung vorgeschlagen. Auf der Grundlage der Schadensklassifizierung erfolgt - wie bei Abwassernetzen - die Bestimmung der Objektklasse für das gesamte Entwässerungs-system, die für die Einschätzung des Sanierungsbedarfs maßgeblich ist. Bei Deponieentwässerungssystemen liegt die Objektklasse regelmäßig etwa 1-2 Stufen unter den beobachteten Schadensklassen, d.h. trotz einzelner Rohrschäden SK 4 (kurzfristiger Handlungsbedarf), kann die Objektklasse SK 3 oder SK 2 sein (mittel- oder langfristiger Handlungsbedarf). Mit der dieser Bewertungsmethodik können teure Sofortmaßnahmen abgewendet und eine ausgewogene Instandhaltungspolitik etabliert werden. Eine belastbare Objektklassifizierung erfordert jedoch eine kontinuierliche Überwachung des Entwässerungssystems mit aussagekräftiger Dokumentation.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung Deponie 2016 (November 2016)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Florian Kölsch
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.