Am 01. Januar 2017 ist das EEG 2017 in Kraft getreten. Der Mechanismus zur Vergütung von Strom aus erneuerbaren Energien ist damit erstmals seit in Kraft treten des EEGs im Jahr 2000 von einem System der Festvergütung auf ein Ausschreibungssystem umgestellt. Die neuen Anforderungen stellen sowohl Anlagenbetreiber als auch an der Umsetzung beteiligte Behörden vor völlig neue Herausforderungen.
Speziell der Bereich der Abfallvergärung wird zukünftig stark veränderten Rahmenbedingungen unterliegen. So müssen bei Anlagen, welche getrennt erfasste Bioabfälle aus Haushalten (Bio- und Grüngut) vergären, beispielsweise zwei parallele Ausschreibungen gewonnen werden. Diese Anlagen müssen in Zukunft zum einen nicht nur in der Ausschreibung um die Abfallentsorgung und damit Substratbeschaffung erfolgreich sein. Zum anderen muss im Anschluss zusätzlich auch die EEG-Ausschreibung ein Erfolg sein, um eine wirtschaftliche Perspektive zu ermöglichen. Wird ein Gebot jedoch auf Basis von Formfehlern, der Gebotshöhe oder des Gebotsvolumens zurückgewiesen, stellt sich in Zukunft die Frage, wie die Abfallentsorgung bei erhaltenem Zuschlag für die Bioabfallsammlung realisiert werden kann.
Um solche Szenarien zu vermeiden, werden im Folgenden die rechtlichen Rahmenbedingungen des EEGs 2017 dargestellt sowie die Erlöspotentiale aufgezeigt, welche das Gesetz in Zukunft bieten wird. Dabei wird zunächst die aktuelle und prognostizierte Entwicklung der deutschen Biogas- und im speziellen der Abfallvergärungsbranche dargestellt werden. Im zweiten Teil werden die rechtlichen Rahmenbedingungen des EEG 2017 dargestellt. Dazu zählen unter anderem der allgemeine Aufbau des Ausschreibungsverfahrens, die Gebotshöchstwerte sowie der Ablaufplan für die kommenden Jahre. Im Anschluss werden die abfallvergärungsspezifischen Problematiken aufgezeigt, welche mit diesem neuen System der Vergütung von Biogas verknüpft sind. Dazu zählen beispielsweise die parallele Teilnahme an Ausschreibungen für die Abfallentsorgung und Stromvergütung oder die Verlagerung von Abfallströmen in Anlagen, welche bisher nachwachsende Rohstoffe zur Stromproduktion eingesetzt haben.
Copyright: | © Wasteconsult International |
Quelle: | Waste to Resources 2017 (Mai 2017) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Florian Strippel |
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