Die Katalytisch Drucklose Verölung (KDV) bzw. Catalytic Tribochemical Conversion (CTC) ist ein Direktverölungsverfahren, das bei Temperaturen < 400 °C arbeitet. Mit Hilfe eines Katalysators kann in einem geschlossenen System ein breites Spektrum kohlenstoffhaltiger Materialien (z.B. Biomasse, Ersatzbrennstoff (EBS)) in einen lagerfähigen, vielfach einsetzbaren Energieträger umgewandelt werden, der als Rohstoff für die Industrie oder mit geringer Aufarbeitung in einen dieselmotorisch nutzbaren Treibstoff aufgearbeitet werden kann.
Mit Hilfe der Pilotanlage Dieselwest konnte der Nachweis erbracht werden, dass CTC zur Verölung gemischter Ersatzbrennstoffe (EBS) geeignet ist und so als rohstoffliches Recycling-Verfahren für Kunststoff- und Mischabfälle eingesetzt werden kann. Im Rahmen einer Testreihe, die kürzlich an der CTC-Anlage Dieselwest am Standort Ennigerloh durchgeführt wurde, wurde EBS verölt. Die Ausbeuten, bezogen auf die eingesetzte Masse, lagen bei 53 %. Bereits das Produkt der CTC-Anlage erreicht eine hohe Qualität, wobei durch die Aufarbeitung des CTC-Öls Mitteldestillat erzeugt werden konnte, das in fast allen Parametern der Norm EN 590 entspricht und das direkt, d.h. ohne Blending. Eine erste Einschätzung der CO2-Effekte durch den Einsatz von CTC weist in Richtung einer CO2-Ersparnis.
Der Einsatz von Abfällen in CTC-Anlagen kann somit zwei Problembereiche positiv beeinflussen: Müllbeseitigung und Ressourcenknappheit. CTC leistet so einen großen Beitrag auf dem Weg in eine 'Circular Economy'.
Copyright: | © Wasteconsult International |
Quelle: | Waste to Resources 2017 (Mai 2017) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Nicole Karpensky Christian Haupts |
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