Aufgrund altersbedingter Abnutzungen am Oberflächenschutzsystem musste die Wasserkammer eines Trinkwasserbehälters im nordrhein-westfälischen Münster saniert werden. Insbesondere die Größe des Wasserbehälters erforderte dabei ein ausgefeiltes Logistikkonzept zum Austrag der alten Beschichtung und zur Einbringung des neuen Oberflächenschutzes. Gleichzeitig galt es im Rahmen der Sanierung, ein strenges Hygienekonzept zu erstellen und umzusetzen.
Die Stadtwerke Münster liefern pro Jahr etwa 16 Mio. m³ Trinkwasser an die Münsteraner Haushalte, davon werden rund 75 Prozent aus den ortsnahen Wasservorkommen an den vier Wasserwerken Hornheide, Kinderhaus, Geist und Hohe Ward gefördert. Die restlichen 25 Prozent des Wasserbedarfs werden von der Gelsenwasser AG aus dem Wasserwerk Haltern geliefert und in das mittlerweile über 1.000 km lange Versorgungsnetz gespeist. Um den täglichen Bedarf an frischem Trinkwasser, der sich derzeit zwischen 45.000 und 70.000 m³ bewegt, rund um die Uhr decken zu können, müssen die dafür notwendigen Mengen in diversen Behältern zwischen gespeichert werden. Diese sind an den einzelnen Wasserwerken sowie am Universitätsklinikum dezentral im gesamten Stadtgebiet verortet und umfassen ein Gesamtvolumen von rund 35.000 m³. Bei dem im Rahmen dieses Fachbeitrags beschriebenen Reinwasserbehälter am Wasserwerk Hornheide handelt es sich um einen sogenannten Brillenbehälter. Dieser besteht aus zwei baugleichen Rundbehältern mit Kuppeldach und einem Speichervolumen von jeweils ca. 5.500 m³. Die Sanierung der linken Wasserkammer des Trinkwasserbehälters erfolgte aufgrund betriebs- bzw. altersbedingter Einflüsse bereits im Jahr 2012. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit wurde eine kammerweise Außerbetriebnahme/Instandsetzung der Speicheranlage durchgeführt. Die Instandsetzung der rechten Wasserkammer erfolgte - analog zur Instandsetzung der linken Wasserkammer in den Jahren 2015/16.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 04 - 2017 (April 2017) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. (FH) Dominik Pollok Bert Hußmann Dipl.-Ing. Martin Hobl |
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