Die Wellenbildung in unterirdischen Pumpspeicherreservoirs

Für eine sichere Stromversorgung ist ein stetiger Ausgleich zwischen Stromerzeugung und -nachfrage notwendig. Kurz- und mittelfristig kann dieser Ausgleich durch Pumpspeicherwerke erfolgen. Zur Erweiterung der Ausbaumöglichkeiten sollen unterirdische Pumpspeicherwerke, die derzeit über Tage gelegenen Becken vollständig oder teilweise durch unterirdische Kanalsysteme ersetzen. Zur Realisierung unterirdischer Pumpspeicherwerke ist die Kenntnis der hydrodynamischen Prozesse in den unterirdischen Kanalsystemen notwendig.

Eines der wichtigsten Ziele der Bundesregierung ist die sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolgreiche Energieversorgung. In Deutschland sollen dafür die Erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden und bis zum Jahr 2050 einen Anteil von 80 % an der Bruttostromerzeugung erreichen. Die Reduktion der fossilen und nuklearen Energieträger und die schwankende Energieeinspeisung aus Solar- und Windkraft führen zu großen Herausforderungen. Für ein funktionierendes Energieversorgungssystem ist ein stetiger Ausgleich von Energieerzeugung und -nachfrage erforderlich, wobei Speicher unterstützend mitwirken und somit einen wichtigen Beitrag zu einer stabilen und sicheren Energieversorgung leisten.

Trotz zahlreicher Bestrebungen neue Speichertechnologien zu entwickeln, bleiben Pumpspeicherwerke weiterhin die einzige erprobte und wirtschaftlich nutzbare kurz- bis mittelfristige Speichertechnologie. Sie nutzen die potenzielle Energie des Wassers zur Energiespeicherung, indem Wasser aus einem niedriger gelegenen Becken über Rohrleitungen in ein höher gelegenes Becken gepumpt und dort gespeichert wird. Zur Energieerzeugung wird das Wasser aus dem oberen Becken abgelassen, und die Turbinen werden durchströmt. Die Speicherkapazität ist abhängig von der nutzbaren Höhendifferenz und der Größe der Speicherbecken. Zunehmend werden die Rohrleitungen, die die Becken miteinander verbinden, unterirdisch verlegt, wodurch das Landschaftsbild weniger verändert wird.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 01/02 2017 (Februar 2017)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Elena Pummer
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.