Abfallvermeidung als oberste Priorität der Abfallhierarchie hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. In Deutschland ist spätestens 2019 das Abfallvermeidungsprogramm zu evaluieren und fortzuschreiben. Vor diesem Hintergrund werden hier Ergebnisse einer Analyse von Abfallvermeidungsprogrammen in den OECD-Mitgliedsstaaten dargestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Vielzahl von Ansätzen existiert, es aber häufig noch an verlässlichen Zahlen zur Wirksamkeit und damit an Grundlagen für eine erfolgreiche Priorisierung mangelt. Zentrale Herausforderung wird zudem die konsequente Verankerung der Abfallvermeidung als politisches Querschnittsthema sein, über die alleinige Zuständigkeit der Abfallresorts hinaus.
Aufgrund ihrer ökologischen Vorteile ist die Vermeidung von Abfällen die oberste Priorität der sogenannten Abfallhierarchie: Eine Vermeidung von Abfällen entlang der Wertschöpfungskette verringert den Ressourcenverbrauch in der Regel stärker als das Recycling von Abfällen und die Gewinnung von Sekundärrohstoffen. Selbstverständlich trägt auch die Schließung von Stoffkreisläufen zur Verminderung von Umweltbelastungen bei, dennoch erfordern auch Recyclingprozesse die Zufuhr von Energie und anderen Ressourcen, außerdem besteht immer die Gefahr des Materialverlustes und des 'Down-Cyclings".
Auch aus ökonomischer Sicht bietet die Abfallvermeidung häufig signifikante Einsparpotenziale. Unternehmen, die konsequent auf die Abfallvermeidung setzen, können Abfallgebühren sparen und benötigen beispielsweise geringere Materialeinkäufe und Lagerflächen. Auf die Gesamtgesellschaft gesehen können durch die Vermeidung von Abfällen Investitionen in Abfallbehandlungsinfrastrukturen, wie Deponien und Müllverbrennungsanlagen, eingespart werden.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 29. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (Mai 2017) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | Dr. Henning Wilts |
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