Die Aufbereitungstechnik für Biogut und Kompost wurde seit Beginn der 1970er Jahre stetig entwickelt und an die Einsatzbedingungen angepasst. Ein breiter Markt mit mehr als 1.000 Akteuren sorgt für stetige Nachfrage und die Möglichkeit, verbesserte Technologie erproben und vermarkten zu können. Innovation findet damit kontinuierlich statt, wobei traditionelle Techniken zur Sortentrennung nach wie vor ihren Platz haben. Spürbare Entwicklungsfortschritte wurden insbesondere in der Aufschlusstechnik und der Siebklassierung erzielt. Hier besteht heute die Möglichkeit, flexibler auf wechselnde Rohstoffbedingungen im Eingang von Kompostierungsanlagen reagieren zu können und damit gleichmäßiger für die biologischen Prozesse zu konditionieren. Moderne Sortiertechnologie, wie die sensorgestützte Sortierung, hat sowohl aus rohstofflichen als auch ökonomischen Gründen bisher noch nicht Eingang in die Praxis der Biogut- und Kompostaufbereitung gefunden.
Über die Verwertung von biogenen Abfällen durch Kompostierung wurde bereits in den frühen 1970er Jahren publiziert. Die Pioniere vertrauten anfangs noch auf eine Hausmüll- und Klärschlammkompostierung, mussten aber schnell erkennen, dass marktfähige Komposte als Düngersubstitut nicht auf diesem Weg herzustellen waren. Es folgte eine langwierige Umstellung auf die Kompostierung von getrennt erfasstem Bio- und Grüngut mit einer erzeugernahen Erfassung, die sogar den Schutz vor geogen oder anthropogen kontamiertem Organikeintrag durch selektive Erfassung in ausgesuchten Einzugsgebieten, wie etwa im Kreis Euskirchen oder im Kreis Aachen, ermöglichte.
Die eingesetzte Aufbereitungstechnik basierte zunächst auf landwirtschaftlicher Technik im mobilen Bereich sowie auf bergbaulicher Aufbereitungstechnik entlehnter stationärer Technik, wie Relikte wie die Dano-Trommel zur Homogenisierung und dem Rottestart belegen. Ebenso wie die Rottetechnik hat auch die zugehörige mechanische Aufbereitungstechnik sowohl zur Konditionierung von Abfällen für eine Rotte als auch zur Aufbereitung des Fertigkompostes eine intensive Entwicklung erfahren.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 29. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (Mai 2017) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 5,50 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz Dr. Alexander Feil |
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