Intensiviertes Monitoring zur Bewertung der Deponienachsorge

Deponiebetreiber sind verpflichtet Deponien nach Ablagerungsende solange nachzusorgen (zu betreuen bzw. zu kontrollieren) bis aus Sicht der zuständigen Behörde von der Deponie keine Gefährdung für Mensch und Umwelt zu erwarten ist. Als Grundlage zur Berechnung der finanziellen Sicherstellungsleistung für Nachsorgemaßnahmen werden in der Deponieverordnung Mindestzeiträume von 30 (für Baurestmassen-, Reststoff- und Massenabfalldeponien) bzw. 40 Jahren (für ehemalige Hausmülldeponien) festgeschrieben

Die Deponienachsorge beginnt nach dem Ende der Abfallablagerung und endet, wenn keine Gefahr für Mensch und Umwelt von der geschlossenen Deponie ausgeht. Zur Beurteilung der Dauer und Intensität von Nachsorgemaßnahmen ist es notwendig, das Abfallemissionsverhalten zu verstehen, die langfristige Funktion der technischen Barrieren abzubilden, sowie die Wirkungen von Stofffreisetzungen in die Umwelt zu bewerten. Da geeignete Modelle zur Abbildung und Vorhersage von Sickerwasseremissionen auf aussagekräftige Monitoringdaten zur Modellanpassung und -bestätigung angewiesen sind, ist es notwendig Messverfahren an geschlossenen Deponien zu implementieren, die das Erzeugen qualitativ hochwertiger Messdaten ermöglichen. Der Nutzen eines prozessorientierten Monitorings für die Zuverlässigkeit von Modellvorhersagen wird anhand von Daten der Hausmüllversuchsdeponie Breitenau illustriert. Vergleichbare Sickerwasser-Monitoringprogramme wurden 2014 auch an drei anderen ehemaligen Hausmülldeponien gestartet, um qualitativ hochwertige Daten zum aktuellen Emissionsverhalten der Deponien zu erheben, die eine zuverlässige Prognose zukünftiger Emissionsniveaus im Sickerwasser ermöglichen. Auf Erfahrungen und Zwischenergebnisse dieser laufenden Sickerwassermesskampagnen wird abschließend eingegangen.







Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Prof. Dr. David Laner
Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Fellner
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.