Weltweit gibt es zahlreiche mit Erdöl und dessen Produkten Mineralölkohlenwasserstoffe, MKW) kontaminierte Flächen, deren Sanierung eine essentielle Aufgabe zum Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit darstellt. Verglichen mit Aushub und Behandlung des kontaminierten Materials als Abfall handelt es sich bei der in situ Sanierung über die Stimulation der vorhandenen Mikroorganismenpopulation um eine gering invasive, kostengünstigere und somit nachhaltigere Methode.
Zur Sanierung von Mineralölkohlenwasserstoff (MKW)- Kontaminationen im Grundwasser können neben aeroben (Biosparging) auch anaerobe mikrobielle Verfahren eingesetzt werden. Hierbei werden die Schadstoffe unter Verwendung alternativer terminaler Elektronenakzeptoren (TEA), meist Nitrat und/oder Sulfat, mikrobiell transformiert und mineralisiert. Ein großes Problem in der Sanierungspraxis besteht jedoch in der schwierigen Prozesskontrolle.
Aus diesem Grund soll im Rahmen dieser Studie ermittelt werden, ob die akzeptorseitige Verschiebung der Stabilisotopenverhältnisse (δ15N in Nitrat und δ34S in Sulfat) als Prozessparameter für die Quantifizierung des anaeroben mikrobiellen in situ MKW-Abbaus herangezogen werden kann. Dazu wurden anaerobe Mikrokosmen mit MKW-kontaminiertem Aquifermaterial und verschiedenen TEA-Dosierungen inkubiert und analysiert. Die Ergebnisse zeigen statistisch fundierte Korrelationen zwischen TEA-Konzentration und Verschiebung des akzeptorseitigen Isotopieverhältnisses. Dadurch ist diese Methode als ein nützliches Instrument für das Monitoring von in situ Abbauprozessen anzusehen. Zusätzlich konnte im Rahmen der Studie erstmals die 15N-Isotopenfraktionierung im Zuge von parallel stattfindender organothropher und lithothropher Denitrifizierung nachgewiesen werden.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 3,00 |
| Autor: | Martin Kern Prof. Kerstin Brandstätter-Scherr Mag. Dr. Andrea Watzinger |
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