Auswirkung des nachhaltigen Rückbaus von Gebäuden auf den Planungsprozess in Österreich

In der Abfallhierarchie der EU-Abfallrahmenrichtlinie (AbfRRl 2008), übernommen in die österreichische Gesetzgebung über das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG 2002), ist die Verwertung durch eine Vorbereitung zur Wiederverwendung oder ein Recycling direkt nach der Abfallvermeidung prioritär zu betrachten. Damit zusammenhängend wird auch der Begriff des 'Urban Mining' anthropogener Sekundärrohstofflager geprägt.

Nachhaltiges Bauen betrifft nicht nur die Bau- und Betriebsphase, sondern auch den Abbruch eines Bauwerks, da die verbauten Materialien zu diesem Zeitpunkt im Sinne der Schonung von Primärrohstoffen für einen weiteren Lebenszyklus bereit gestellt werden sollten. Da der Abbruch eines Gebäudes weit von der Planung entfernt ist, wird diesem Bereich des Lebenszyklus in den Nachhaltigkeitsüberlegungen meist keine oder nur wenig Beachtung geschenkt, auch weil der Barwert der Rückbaukosten wegen des relativ hohen langfristigen Kapitalisierungszinssatzes in der Regel Richtung null tendiert. Die Entscheidungen, welche den Rückbau und die spätere Sekundärrohstoffverwertung maßgeblich beeinflussen, werden aber in der Planungsphase getroffen. Insbesondere die Materialauswahl hat einen wesentlichen Einfluss auf die Möglichkeiten des späteren 'urban-mining'.

Die gegenständliche Arbeit befasst sich mit den aufgezeigten Problemen und gibt einen ganzheitlichen ökologischen und auch ökonomischen Überblick über den Rückbau von Bauwerken. Es werden die maßgeblichen Rückbauparameter adressiert und wird dargestellt, wie diese in der Planungsphase und in zukünftigen Nachhaltigkeitsbestrebungen berücksichtigt werden können.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Anja Hogge
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Bockreis
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold Tautschnig
T. Hogge
 
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