Nach einer Verpuffungsreaktion beim Transport frischer MV-Schlacke in einer bayerischen Müllverbrennungsanlage stellte sich die grundsätzliche Frage, inwieweit in einem Container mit frischer bzw. bis fünf Tage gealterte MV-Schlacke eine kritische Konzentration für eine Knallgasreaktion entstehen kann. Insgesamt wurden sechs Messkampagnen durchgeführt, und die Gasentwicklung über einen Zeitraum von jeweils vier Stunden dokumentiert. Bei einer erhöhten H2-Konzentration > 10.000 ppm (1 Vol.-%) wurde die Messkampagne um weitere vier Stunden verlängert. Drei Messkampagnen wurden im Herbst (Oktober) und drei weitere im Sommer (August) durchgeführt.
An sechs verschiedenen Tagen wurde unmittelbar nach dem Befüllen von Transport-Containern mit MV-Rohschlacke die Entwicklung der H2 Konzentration dokumentiert. Die stets erhöhten Werte zwischen 5.000 und 22.000 ppm H2 zeigen, dass bei Ablagerung frischer Schlacke in geschlossenem Raum stets mit einer Erhöhung der Wasserstoff-Konzentration zurechnen ist. Die Eigenschaften der Rohschlacken (u.a. elektr. Leitfähigkeit, pH) sind sehr ähnlich. Es konnte keine Korrelation zwischen H2- und der Wärmeentwicklung in den Containern festgestellt werden. Die Korrelation zwischen H2 und Luftdruck hingegen weist darauf hin, dass die Durchlässigkeit der als Abdeckung verwendeten Kunststoffplane eine kritische Größe darstellt. Insbesondere bei kalten Temperaturen und Hochdrucklage ist mit einer Erhöhung der H2-Konzentration
innerhalb des Containers zu rechnen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Prof. Dr. Soraya Heuss-Aßbichler Alexandra Huber |
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