Das europäische BREF-Merkblatt zur Abfallbehandlung (Best Available Technique Reference Documents) legt den Stand der Technik für IPPC-Anlagen fest. Als IPPC-Anlagen gelten jene Betriebsanlagen, die der europäischen Industrieemissionsrichtlinie unterliegen (Integrated Pollution Prevention and Control). Ein erster Entwurf der Neuregelung wurde vor kurzem veröffentlicht. Diese Vorgaben werden zukünftig einen verbindlichen Charakter auch für österreichische Anlagen haben. Im nachfolgenden Beitrag wird zuerst der Aufbau und Inhalt des BREF vorgestellt und der Ablauf zur Ausarbeitung einer koordinierten österreichischen Stellungnahme. Danach werden die konkreten Anforderungen für alle IPPC-Anlagen und spezielle Vorgaben für Anlagen zur mechanischen Behandlung heizwertreicher Abfälle, für Kompostanlagen und MBA´s diskutiert.
Mit dem BREF Merkblatt zur Abfallbehandlung wurden europaweit einheitliche Standards geschaffen. Diese Vorgaben sind für alle IPPC-Behandlungsanlagen verbindlich anzuwenden. Im Dezember 2015 wurde ein Entwurf einer Neufassung vom Europäischen IPPC-Büro veröffentlicht. Dieses BREF Merkblatt umfasst die mechanische, die biologische und die chemisch-physikalische Behandlung von Abfällen. Der Entwurf ist mit mehr als 1.000 Seiten äußerst umfangreich, allerdings wesentlich ist das Kapitel 6, die sogenannten BVT-Schlussfolgerungen. Diese sind es auch, die ins nationale Recht übernommen und somit rechtlich bindend werden. Ein großer Teil der BVT´s ist sinnvoll und entspricht dem in Österreich vorherrschenden Standard. Es gibt aber auch Anforderungen, die nicht nachvollziehbar sind und die zu einem Mehraufwand in Österreich führen würden. Zum vorliegenden Entwurf konnten alle Interessierten Stellung nehmen. In einem Arbeitskreistreffen am 3. März 2016 wurde unter Federführung des Lebensministeriums und des Umweltbundesamtes zu den BVT´s eine gemeinsame österreichische Stellungnahme ausgearbeitet, die auf dem nationalen Standard aufbaut und nicht nachvollziehbare Mehraufwendungen ablehnt.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 3,00 |
| Autor: | DI Karl Harather Ing. Michael Pinkel |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.