Schlacken aus Müllverbrennungsanlagen (MVA) und Ersatzbrennstoff (EBS)-Kraftwerken sind anthropogene Wertstofflager, da sie signifikante Mengen an Wertmetallen, vor allem Eisen, Aluminium und Kupfer, beinhalten. Letzteres besitzt den höchsten Wert und die beste Recyclingfähigkeit vor allem im Feinkornbereich. In Aufbereitungsanlagen, die nach dem Stand der Technik mit trocken-mechanischen Verfahren arbeiten, können diese Wertmetalle bis zu einer unteren Behandlungskorngröße von ca. 2 mm zurückgewonnen werden. Während für Eisen hohe Rückgewinnungsquoten erreicht werden, sind diese für NE-Metalle deutlich geringer.
In Deutschland werden jährlich über 5 Millionen Tonnen an MVA-Schlacken aufbereitet, um enthaltene Wertmetallfrachten zurückzugewinnen. Mit Aufbereitungsanlagen, die nach dem Stand der Technik arbeiten, kann die Metallrückgewinnung bis zu einer unteren Korngröße von 2 mm realisiert werden. Die als Rückstand verbleibende Fraktion < 2 mm wird in der Regel einer deponiegebundenen Verwertung, zugeführt. Trotz hoher Konzentrationen an NE-Metallen, insbesondere Kupfer, werden die Feinkornfraktionen nicht aufbereitet. Somit werden jährlich mehrere 1.000 Tonnen Kupfer aus dem Wertstoffkreislauf ausgeschleust. Im Folgenden wird ein Ansatz beschrieben, mit dem Kupfer zukünftig mittels Flotation aus bereitsaufbereiteten Schlacken einer Körnung < 0,2 mm angereichert werden könnte. Im Rahmen derUntersuchungen wurden verschiedene Flotationsreagenzien sowie die Variation unterschiedlicher Flotationsparameter untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass hohe Kupferausbringen von bis zu 60 % bei Kupferkonzentrationen von etwa 5 % erreicht werden können.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Andrea Haas B. Breitenstein Prof. Dr.-Ing. Tobias Elwert Prof. Dr. Daniel Goldmann |
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