Einbringungstechniken von Bodenzusätzen in kontaminiertes Grünland (Langzeitversuch)

Landwirtschaftliche Flächen in der Umgebung von Industriebetrieben werden häufig durch austretende Emissionen beeinträchtigt.

Am Standort der ehemaligen Blei- und Zinkschmelze in Arnoldstein in Kärnten wurden über Jahrhunderte neben Ackerflächen auch Grünlandflächen mit Cadmium, Blei und Zink verunreinigt. In situ Immobilisierung durch das Einmischen von Bodenzusätzen hatte auf Ackerland gute Ergebnisse gezeigt. Ziel dieses Projektes ist die Einbringung von Bodenzusätzen in Grünlandboden, ohne die schützende Vegetationsschicht zu zerstören, um Erosion zu verhindern. Die Bodenzusätze, die im Ackerland die besten immobilisierenden Ergebnisse gezeigt hatten (2,5 % Kiesschlamm und 0,5 % Rotschlamm) wurden auch im Grünland eingesetzt. Im Jahr 2003 wurden im Grünland vier verschiedene Einbringungs-Varianten in vierfacher Wiederholung angelegt. Neben der Kontrolle (ohne Einflussnahme) wurde ein Umbruch (Einmischung der Bodenzusätze und Zerstörung der Vegetationsschicht) durchgeführt. Dazu im Vergleich wurden die Einbringungstechniken EINSCHLÄMMEN (Streifenweises Aufschneiden der Grasnarbe und Einspülen der Bodenzusätze) und INJEKTION (Injizieren einer Bodenzusatzsuspension) ausgeführt. Der Einsatz von Bodenmanagement-Maßnahmen (Schwermetall-Immobilisierung) sowie die Nutzung von Vegetation (hier Erosionsschutz) können dazu beitragen, den Schadstoffaustrag zu verhindern und Bodenfunktionen zu erhalten bzw. zu verbessern.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Wolfgang Friesl-Hanl
Mag. Dr. Andrea Watzinger
Prof. Dr. Martin H. Gerzabek
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.