Aufgrund des steigenden Druckes zur Forcierung von Umweltschutz- und Energieeffizienzsteigerungsmaßnahmen in energieintensiven Industrien durch die Politik und die Gesellschaft, gilt es bis dato ungenutzte Abwärmequellen nutzbar zu machen. Daher wird in der Eisen- und Stahlindustrie seit Jahren an den verschiedensten Verfahrensansätzen zur Wärmerückgewinnung von Hochofenschlacke geforscht.
Aus Hochofenschlacke produzierter Hüttensand wird als Zementklinkersubstitut und als Betonzuschlagstoff eingesetzt. Nach dem Stand der Technik erfolgt die Weiterverarbeitung zum größten Teil in nassen Granulationsanlagen. Ziel des Forschungsvorhabens zur Wärmerückgewinnung mittels Trockenschlackegranulation (FORWÄRTS 2.0) ist der weltweit erstmalige Einsatz einer neuen Technologie um Hochofenschlacke trocken in einem semi-industriellen Maßstab (Schlackenfluss von 2 t/min) zu granulieren um hochqualitativen Hüttensand zu erzeugen und die erhebliche thermische Energie der Schlacke (rund 1 GJ/t) zur Wärmerückgewinnung zu nutzen. Durch diese neue Technologie können gegenüber dem Stand der Technik weltweit 284 PJ p.a. thermische Energie, 100 PJ p.a. Trocknungsenergie (Hüttensand bei 10 Ma.-% Restfeuchte) und 95 % Wasser eingespart werden. Mit der Option der elektrischen Energierückgewinnung entspricht dies einem weltweiten CO2 Einsparungspotential von 17 Mio. Tonnen p.a.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) |
Seiten: | 2 |
Preis: | € 1,00 |
Autor: | Klaus Doschek Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Harald Raupenstrauch |
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