Ökonomische Bedingungen des Recycling

Es hat fast schon Tradition, die ökonomischen Implikationen als Quell vieler unerwünschter Zustände zu betrachten. Die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie wird zwar nicht selten herbeigesehnt, dennoch überwiegt im Allgemeinen, das Wirtschaftliche für fehlgeleitete Entwicklungen, missliebige Situationen oder ungewollte Verhältnisse verantwortlich zu machen.

Wirtschaftliche Beweggründe werden oft für gesellschaftlich nicht akzeptierte Folgewirkungen verantwortlich gemacht. Dies führt nicht selten dazu, dass diesbezügliche Implikationen falsch analysiert, wenn nicht sogar vollständig negiert werden. Dies ist umso erstaunlicher, da jeder Einzelne hinreichend Markterfahrung besitzt. Auch Recyclingbemühungen unterliegen einer Kosten-Nutzen-Abwägung. Vor dem Hintergrund des Opportunitätsprinzips stehen verschiedene Handlungsoptionen zu Abfällen bzw. Altprodukten zur Verfügung. Über Stimuli der einzelnen Alternativen lässt sich die gewünschte Option durchaus als vorteilhaft darstellen. Auch fixe Recyclingquoten ändern nichts an den wirtschaftlichen Implikationen - lediglich die Handlungsoptionen werden eingeschränkt. Eine Maximierung der Recyclingquote blendet Kosten- und Erlösverläufe sowie Qualitätseinbußen und Umweltbeeinträchtigungen aus und zeugt von mangelndem Verständnis ökonomischer Zusammenhänge.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Prof. Dr. Heinz-Georg Baum
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.