Die Kompostvermarktung ist heute vielerorts in den regionalen Strukturen ein fester Bestandteil und sichert somit das Recycling und die stoffliche Verwertung der organischen Abfälle aus den Haushalten und der Landschaftspflege.
Mit dem Aufbau der Produktion von Qualitätskompost seit Ende der achtziger Jahre und den seit dieser Zeit entwickelten gesetzlichen Regelungen zur Abfallwirtschaft und zum Ressourcenschutz, dem Düngerecht sowie dem Wasser- und dem Bodenschutz wurde bundesweit eine hochwertige Kompostvermarktung aufgebaut. Es wurden die Märkte erschlossen, die für eine sinnvolle und effektive Kompostanwendung geeignet sind und gleichzeitig auch die ökologischen und ökonomischen Effekte berücksichtigen.
Die Versuche zu den verschiedensten Anwendungen haben auch die Grenzender Kompostvermarktung aufgezeigt. So haben technische Anwendungen, wie die Verwendung als Isoliermaterial oder Ölbindemittel zu keinen erfolgreichen Ergebnissen geführt. Die Verwendung von Kompost bei der Herstellung von Pflanzsubstraten hat qualitative Grenzen aufgezeigt, wie z.B. der Salzgehalt im Kompost. Auch die Anwendungsmengen sind für jeden Kompost limitiert. Zum einen gibt es die maximalen Aufwandmengen aus der Bioabfallverordnung, die vorrangig die Schwermetallfrachten zur Grundlage haben. Zum anderen sind die Nährstoffgehalte im Kompost gemäß den düngemittelrechtlichen Regelungen oft der begrenzende Faktor.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Fermentation, die einigen Kompostanlagen vorgeschaltet ist bzw. in der Produktion von flüssigen Gärresten entsteht, und die Kompostierung als älteste und somit auch als natürliche Recyclingverfahren anzusprechen sind. In dieser Form sind sie ein wesentlicher
Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressourcen.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 17. DIALOG Abfallwirtschaft MV (Juni 2016) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Anke Boisch |
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