Flüssige Kraftstoffe besitzen eine hohe Energiedichte, sind einfach zu transportieren und zu speichern. Es existiert eine umfassende Infrastruktur für deren Verteilung und Vertrieb. Ihr Einsatz in modernen Verbrennungskraftmaschinen
ist mit guten Wirkungsgraden möglich.
Der Energiebedarf des Verkehrssektors wird voraussichtlich auch in Zukunft zu großen Teilen durch flüssige Kraftstoffe gedeckt werden. In diesem Bereich leistet der Ersatz fossiler Kraftstoffe durch Komponenten biogenen Ursprungs einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Freisetzung des klimawirksamen CO2. Mikroalgen sind im Gegensatz zu Rohstoffen für konventionelle Biokraftstoffe nicht der Teller-Tank-Diskussion ausgesetzt und stellen auch aufgrund Ihrer hohen Biomasseproduktivität einen interessanten Ausgangsstoff für Kraftstoffe dar. Ihr hoher Heteroatomgehalt schränkt jedoch bisher die Nutzung der gesamten Mikroalgenbiomasse ein.
Der Beitrag berichtet über einen zweistufigen Prozess zur Konversion feuchter Mikroalgenbiomasse in ein raffineriegängiges 'Algenrohöl'. Im ersten Schritt, der hydrothermalen Verflüsigung, wird die Algenbiomasse im wäsrigen Medium in sogenanntes Biocrude - ein wesentlich heteroatomärmeres, teerartiges Produkt - überführt. Im Anschluss erfolgt ein hydrierendes Upgrading zum Algenrohöl. Das Produkt zeichnet sich durch einen sehr geringen Heteroatomgehalt und einen hohen Anteil leichtsiedender Komponenten aus und könnte in Raffinerien bereits in die Rohöldestillation eigespeist und zusammen mit fossilem Erdöl zu verschiedenen Kraftstoffqualitäten weiterverarbeitet werden.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Hendrik Wollmerstädt Dr. Thomas Kuchling Prof. Dr. Sven Kureti Lilli Dombrowski Prof. Dr.-Ing. Ingolf Petrick |
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