Wasserpflanzen als Substrat für Biogasanlagen - praxisgerechte Silierung und Vergärung

Da Wasserpflanzen aufgrund des hohen Wassergehaltes schlecht in der Kompostierung eingesetzt werden können, bietet sich die energetische Verwertung des Pflanzenmaterials über Biogasanlagen an. Erste Studien belegen, dass Wasserpflanzen hohe Biogaserträge bezogen auf den Trockensubstanzgehalt liefern.

Ein Arbeitsschwerpunkt des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderten Forschungsprojektes 'Aquatische Makrophyten - ökologisch und ökonomisch optimierte Nutzung (AquaMak FKZ 22403013)' ist die Verbesserung der Lagerfähigkeit von Wasserpflanzen als Substrat für Biogasanlagen. Die ganzjährige Nutzung aquatischer Biomasse als Rohstoff für die energetische Verwertung macht in winterkalten Klimaregionen eine Haltbarmachung des Substrates erforderlich. Am Beispiel der Wasserpflanze Elodea nuttallii (Wasserpest) ist die Silierung als Konservierungsmethode eingehend untersucht worden.

Neben der praxisgerechten Haltbarmachung stand das Biogasbildungspotential der Silage im Vordergrund. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass eine verlustarme Langzeitlagerung von Elodea unter Luftabschluss möglich ist und hohe Biogasbildungspotentiale erzielt werden können. Aufgrund des hohen Wassergehaltes ist die Silierung von Wasserpflanzenmaterial unter Praxisbedingungen allerdings nur schwer realisierbar. Als Lösungsansatz ist die Silierung von Elodea-Wasserpflanzen als in Mischung mit Getreidestroh getestet worden. Unvermischte Wasserpflanzen und Stroh wurden als Referenz ebenfalls untersucht. Die Silierversuche zeigten, dass diese Mischsilage über mehr als sechs Monate lagerfähig ist und ein hohes Biogasbildungspotential aufweist (66 % bis 86 % von Maissilage, bezogen auf die oTS). Als weiteres Ergebnis zeigte sich neben den guten Gasbildungspotentialen der Elodea, dass die zielgerichtete Silierung von Stroh ein Vorbehandlungsverfahren ist, das zueiner deutlichen Steigerung des Gasertrags gegenüber der trockenen Strohprobe führt.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: Harald Wedwitschka
Dr. Walter Stinner
Dr.-Ing. Lucie Moeller
Sandra Roth
Vasco Brummer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Erfahrungen mit der Sicherheitstechnik/dem Explosionsschutz bei Vergärungs-/Biogasanlagen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Nach wie vor kommt es an Vergärungs- und Biogasanlagen zu Unfällen infolge von Explosionen, Bränden und Vergiftungen/Erstickungen, Abstürzen häufig auch mit erheblichen Personenschäden. Auf der anderen Seite wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl von Rechtsnormen und von Regelwerken, Technischen Regeln sowie Merkblättern zum Thema Sicherheitstechnik veröffentlicht.

Gütegesicherte Kreislaufwirtschaft
© Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (1/2024)
Gütegesicherte Kompost- und Biogasanlagen verarbeiteten im Jahr 2023 insgesamt 13,85 Mio. Tonnen Input. Davon wurden rund 7,87 Mio. Tonnen für die Erzeugung von Kompost und 5,98 Mio. Tonnen für die Erzeugung von Gärprodukten eingesetzt.

Flexible Stromvermarktung aus Biogasanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Die SK Verbundenergie AG ist ein Dienstleistungsunternehmen für die Steuerung und Optimierung von Biogas-, Wind-, PV-Anlagen und Batterien. Das virtuelle Kraftwerk der SKVE vereinfacht durch einen hohen Automatisierungsgrad den Betrieb der Anlage und erwirtschaftet zusätzliche Erlöse durch eine in Echtzeit optimierte, bedarfsgerechte Stromproduktion.

Grüne Wasserstoffproduktion durch Biogasanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Wasserstofftechnologien bieten einen Lösungsansatz im Kampf gegen den Klimawandel. In Verbindung mit Sektorenkopplung bieten sie das Potenzial, jene Sektoren zu dekarbonisieren, die nicht elektrifiziert werden können (z. B. die chemische Industrie, die Stahlindustrie usw.).

Energie und Kompost - Kompostwerk Anröchte
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, hier vor allem die TA Luft, aber auch das Alter der Anlage machten eine neue Investition notwendig.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

Innovationen
im Bereich Biogas
präsentiert von:
 

und: