In der Verwertungsanlage Biogas Wien werden unterschiedliche Reststoffe kommunalen und industriellen Ursprungs verwertet. Dieses Substrat dient als Ausgangsstoff für den 3-stufigen KASAV Prozess, wobei in der ersten Prozessstufe Wasserstoff und CO2 sowie kurzkettige Fettsäuren, wie Butter- oder Essigsäure gebildet werden, die als Ausgangssubstrat in der 2. Stufe zu den entsprechenden Alkoholen reduziert werden.
Im Rahmen eines österreichischen Förderprojektes wird ein innovatives Bioraffineriekonzept zur Gewinnung von flüssigen und gasförmigen Produkten entwickelt. Das Bioraffineriekonzept besteht aus drei Fermentationsprozessen, wobei der Kernprozess aus einer Aceton-Butanol-Ethanol-Fermentation (ABE Fermentation) mit kontinuierlicher in situ Produktabtrennung besteht. Die Reststoffe aus der Fermentation werden im anschließenden Biogasprozess verwertet.
Im ersten Fermentationsschritt (Hydrolyse und Acidogenese) werden flüssige und gasförmige Zwischenprodukte wie beispielweise Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure sowie Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid gebildet. Die flüssigen Zwischenprodukte dienen als Substrat für den zweiten Fermentationsprozess, die ABE Fermentation. Hierzu werden unterschiedliche Clostridien Stämme untersucht, um möglichst hohe Ausbeuten an Aceton, Ethanol oder Butanol zu erhalten. In der 'Hydrolysestufe' wird ein Gas bestehend aus H2 und CO2 gebildet, welches über einen Membranprozess abgetrennt wird. Aus der ABE Fermentation bleiben nicht verwertbare flüssige und feste organische Verbindungen übrig. Diese werden mit dem während der Membranabtrennung gewonnen H2 in einem Biogasprozess (3. Stufe des Prozesses) verwertet. Durch die zusätzliche H2 Zugabe kann der Methangehalt gesteigert werden.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dipl.-Ing.(FH) Ullrich Stein Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Günther Bochmann Markus Ortner Antonia Rom Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Michael Harasek |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.