Ökonomisches und ökologisches Benchmarking von Biogasanlagenkonfigurationen zur flexiblen Verstromung in zukünftigen Stromversorgungssystemen

Mit einem steigenden Anteil fluktuierender erneuerbarer Ressourcen an der Stromversorgung steigt die Bedeutung regelbarer, flexibler Kraftwerke. Diese Studie vergleicht verschiedene Biogasanlagenkonzepte zur bedarfsorientierten Biogasbereitstellung zur flexiblen Verstromung und bewertet diese hinsichtlich ökonomischer und ökologischer Aspekte.

Die Berechnung der zusätzlich anfallenden Flexibilitätskosten bei einer täglichen Biogasbereitstellung an 8 Stunden pro Tag ergab, dass diese zwischen 2 und 11 € MWh-1 liegen. Wird die Biogasversorgung über einen Zeitraum von 72 Stunden eingestellt, ergeben sich daraus zusätzlich anfallende Kosten von 9 bis 19 € MWh-1. Wohingegen Anlagen mit entsprechend erweitertem Biogasspeicher sich als kostengünstigeres Verfahren bei der Bereitstellung von Biogas mit kürzeren Unterbrechungen herausgestellt hat, konnten Anlagen mit flexibler Biogasproduktion von den Kosteneinsparungen durch die geringer erforderlichen Biogasspeicherkapazitäten profitieren.

Im Gegensatz zu einer Versorgung der Stromproduktionsaggregate mit Erdgas konnten alle Biogasanlagenkonfigurationen Biogas bedarfsorientiert zur Verstromung bereitstellen und dabei Treibhausgasemissionen in Höhe von 54 bis 65 g CO2 MJ-1 sowie Primarenergie von ca. 1,17 MJ MJ-1 einsparen. Anlagenkonfigurationen mit flexibler Biogasproduktion erzielten, aufgrund der reduzierten Biogasspeicherkapazitäten, gegenüber Anlagen mit kontinuierlicher Biogasproduktion und erweiterten Gasspeichern, höhere Einsparungen von THG-Emissionen und Primärenergie.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Henning Hahn
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.