Wärmenetze heute und nach dem EEG - ein Betriebszweig für die Landwirtschaft?

Wärmenetzinvestitionen sind langfristig angelegt. Sie stellen eine interessante Einkommensquelle für die Landwirtschaft dar. Für die Umstellung von biogasbetriebenen Wärmenetzen gibt es genügend alternative Energieträger in der Landwirtschaft, so dass bei EEG-Restlaufzeiten von knapp über 10 Jahren der Neu- bzw. Ausbau von Wärmenetzen derzeit wirtschaftlich interessant ist.

Die Entwicklung einer zentralen nachhaltigen Wärmeversorgung durch den Bau von Wärmenetzen bietet den Wärmekunden zahlreiche Vorteile im Vergleich zu einer dezentralen Energieversorgung von Wohn- und Gewerbegebäuden. Werden bei der Umstellung auf eine zentrale Wärmeversorgung fossile Energieträger durch die langfristige Einbindung nachhaltiger erneuerbarer Energiequellen verdrängt, leisten die Projekte einen bedeutenden Beitrag, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erfüllen. Wärmeerzeugung und der Wärmeabsatz aus erneuerbaren Energiequellen sollte langfristig sichergestellt werden. Im ländlichen Raum sind häufig Biogasanlagenbetreiber die Initiatoren von Wärmenetzinvestitionen oder sie übernehmen die Lieferantenrolle für die Bereitstellung preiswerter KWK-Wärme aus Blockheizkraftwerken. Vor dem Hintergrund einer begrenzten EEG-Vergütungslaufzeit drängt natürlich die Zeit eine zentrale Wärmeversorgungaufzubauen.

Der Vortrag thematisiert die Vor- und Nachteilen einer zentralen, nachhaltigen Wärmeversorgung und er befasst sich weiterhin mit der 'Flexibilisierung von Biogasanlagen' vor dem Hintergrund der Auslegung des Wärmenetzes und der Nebenanlagen.

Ein Schwerpunkt befasst sich mit der Versorgungssicherheit der Wärmekunden nach Wegfall der EEG-Vergütung und wie weiterhin ein wettbewerbsfähiger Wärmepreis aus alternativen erneuerbaren Energiequellen sichergestellt werden kann.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Dietrich Clemens
Hagen Billerbeck
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.

Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.

TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.