Da Mais nicht nur als Futterpflanze sondern auch als Grundlage für die Biogaserzeugung eine ökonomisch sinnvolle Variante ist, dominiert er heute besonders in viehstarken Regionen die landwirtschaftlichen Flächen, was zu ökologischen Problemen, wie zunehmenden Erosionsrisiken und Nährstoffausträgen sowie zur Veränderung der Kulturlandschaft mit Nachteilen für die Biodiversität führt. Daraus folgen Interessenskonflikte zwischen der Landwirtschaft und gesellschaftlichen Landnutzungsansprüchen, wie z.B. Naturschutz und Tourismus.
Die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft untersucht seit mehr als 10 Jahren Energiepflanzen für die Biogasproduktion, um brauchbare Alternativen für den Maisanbau zu finden. In Exaktversuchen wurden u.a. Knötericharten (Polygonum weyrichii, Igniscum®), Topinambur (Helianthus tuberosus), Virginiamalve (Sida hermaphrodita), Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum), Hirsearten und -sorten (Sorghum bicolor, Sorghum sudanense) sowie Riesenweizengras (Elymuselongatus) bezüglich ihrer Anbaueignung, Ertragsleistung und Methanproduktion geprüft. In 2013 kamen noch ein- und mehrjährige Blühmischungen hinzu. Die Ergebnisse zeigen, dass keine der untersuchten alternativen Energiepflanzen den Mais bezüglich der Methanerträge je Flächeneinheit übertrifft. Von den untersuchten Arten sind sowohl die Durchwachsene Silphie, die Sorghumhirsen und das Riesenweizengras in der Lage, den Mais für die Biogasproduktion wirtschaftlich sinnvoll zu ergänzen. In eine Gesamtbewertung alternativer Energiepflanzen müssen auch deren ökologische Vorteile mit einfließen. Mehrjährige Kulturen zeigen sich dabei vorteilhaft für Boden - und damit auch Gewässerschutz; alle betrachteten Arten tragen zur Erhöhung der Biodiversität und zur Bereicherung der Agrarlandschaft bei.
| Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
| Quelle: | 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016) |
| Seiten: | 10 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Andrea Biertümpfel Katharina Winter Torsten Graf |
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