Zielkonflikte, Prioritäten und neue Indikatoren

Experten aus Forschung und Praxis haben für Österreich den Beitrag der Abfallwirtschaft zur Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz untersucht

Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz sind zunehmend wichtigere Themen in der Abfallwirtschaft, allerdings kann die Abfallwirtschaft nur in bestimmten Bereichen positive Beiträge leisten. Die Abfallvermeidung ist tatsächlich mehr Produktvermeidung oder nachhaltigere Produktnutzung und daher vielmehr ein allgemeines gesellschaftliches Ressourcenthema als ein isoliertes Thema der Abfallwirtschaft. Die Abfallwirtschaft ist aber in der Lage wertvolle Beiträge insbesondere zur Ressourceneffizienz zu leisten. Gerade verstärktes Recycling von bedeutenden Abfallströmen bietet hier gute Verbesserungsmöglichkeiten. Verstärkte Nutzung von Abfällen als (Sekundär-)Rohstoff führt aber auch zu Konflikten, erstens dem Konflikt zwischen wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller Recyclingrate und zweitens dem Konflikt zwischen Schutz- und Ressourcenzielen und drittens dem Konflikt zwischen den unterschiedlichen Interessen der Primär- und Sekundär-Rohstoffwirtschaft. Alle drei Konflikte sind weniger fachlich als vielmehr gesellschaftlich-politisch zu lösen. Der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) hat über seine Arbeitsgruppe Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz einen umfangreichen Diskussionsprozess unter Experten geführt und die Ergebnisse in einem ExpertInnenpapier veröffentlicht. Diese Ergebnisse sollen beitragen, die österreichische Abfallwirtschaft in Richtung Kreislaufwirtschaft zu entwickeln.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Ausgabe 04 / 2016 (Dezember 2016)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger
Dipl.-Ing. Dr. mont. Renato Sarc
 
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