Im Landeshochwasserzentrum (LHWZ) Sachsen werden Daten, welche die Entstehung, den zeitlichen Verlauf und die räumliche Ausdehnung von Hochwasserereignissen charakterisieren, erfasst und ausgewertet. Diese Daten dienen als Grundlage für das Hochwasserrisikomanagement und sollen eine frühzeitige und sichere Identifikation von Hochwassersituationen sowie einen schnellen Informationsfluss zu allen Akteuren sicherstellen. Das Hochwasserinformations- und -managementsystem (HWIMS) soll eine weitgehend automatisierte Prozessunterstützung des LHWZ ermöglichen. Den Schwerpunkt bilden dabei die drei Bereiche Datensammlung, Datenaufbereitung und Datenveröffentlichung. Das im Jahr 2005 in Betrieb genommene Altsystem entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen und wurde basierend auf Analysen sowie Konzepten neu aufgesetzt. Im Beitrag werden die Entwicklungsschritte und die Funktionalitäten des HWIMS im Kontext zum Hochwasserrisikomanagementprozess erläutert.
Das neukonzipierte und von Grund auf neu erstelle HWIMS des Freistaates Sachsen dient einer nachhaltigen Verbesserung des HWRM. Erfahrungen der vergangenen, teilweise extremen, Hochwasserereignisse fanden bei der Konzeption und Umsetzung ihren Niederschlag. Das neue HWIMS bietet eine Vereinheitlichung, Integration und Automatisierung von Fachaufgaben, was die Qualität und Effizienz der Arbeit des LHWZ unterstützt. Damit wurde eine modularen, zukunftssichere Lösung geschaffen, welche ohne erneute Veränderungen an der Software an neue Randbedingungen, Datenformate, Technologien etc. anpassbar ist, z. B. Wegfall/Neubau von Messstationen, Übernahme neuer/anderer Daten, Änderung von Kommunikationswegen/Protokollen (z. B. IP-basierte DFÜ). Mit der Erhöhung der Ausfallsicherheit und Skalierbarkeit im Ereignisfall- bzw. Hochlastbetrieb ist durch verteilte serverseitige Lösungen eine volle, zukunftssichere Skalierbarkeit gegeben.
Darüber hinaus plant, koordiniert und bearbeitet das LHWZ Vorhaben und Projekte, welche der nachhaltigen Verbesserung und Stärkung des HWRM dienen. Zu nennen sind hier die fortwährende und wissenschaftlich fundierte Optimierung der landeseigenen meteorologischen und hydrologischen Messnetze, Fortschreibung und fachlich-inhaltliche Konsolidierung von für das HWRM relevanten Daten (beispielsweise Risikokarten) oder aber die Verbesserung der Hochwasserwarnung in kleinen Einzugsgebieten [3]. Ein weiteres, eher mittel- und langfristig angelegtes Ziel ist die niedrigschwellige, nahtlose ('Seamless Media") Abgabe o. g. Produkte und Dienste sowie die Verschneidung und Kombination der dahinterliegenden Daten, um für die Akteure des HWRM einen wachsenden Mehrwert zu generieren.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 11/2016 (November 2016) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr.-Ing. habil. Uwe Müller |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.