Simulation und Analyse des Retentionsverhaltens dezentraler Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen

Die Entwicklung eines physikalisch-hydraulischen Stadtmodells, mit dem die Niederschlagsabflussprozesse in urbanen Gebieten und deren Einflussgrößen demonstriert und analysiert werden können. Das Modellgebiet spiegelt einen typischen urbanen Raum mit hohem Versiegelungsanteil und dem Potential für dezentrale Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen wieder.

Das Institut für Wasserbau der TUHH betreibt seit Mitte des Jahres 2014 einen Regensimulator, mit dem auf einer Beregnungsfläche von 6 m² unterschiedliche physikalische Modelle auf ihr Niederschlags-Abfluss-Verhalten hin untersucht werden können. Im Zuge der Arbeiten mit dem Regensimulator RS-TUHH wurden Gründachversuchstische entwickelt, welche seither mit unterschiedlichen Dachaufbauten untersucht werden, nachzulesen in. Gründachsubstrate verschiedener Hersteller sind mit Schichtmächtigkeiten von 6 und 8 cm bei Neigungen von 2, 4 und 6 % untersucht worden. In aktuellen Aufbauten werden Substrate in Kombination mit verschiedenen Drainageschichten untersucht. Die Retentionswirkung der untersuchten Aufbauten konnte somit in zahlreichen Laborversuchen nachgewiesen werden. Durch eine Separierung der Abflüsse wird in jüngsten und zukünftigen Arbeiten angestrebt, die nach Schichten unterteilten Abflüsse soweit aufzubereiten, dass Sie als Validierungsgrößen für das ebenfalls am Institut für Wasserbau entwickelte numerische Modell KalypsoHydrology fungieren. Durch eine Validierung der physikalischen und numerischen Gründachmodelle in KalypsoHydrology basierend auf Ergebnissen in Labor- und Praxisversuchen kann das Verhalten und damit auch die Effizienz der Gründächer in Abhängigkeit vom gewählten Niederschlagsereignis abgebildet werden. Da für Realdächer eine Trennung der Abflüsse nicht realisierbar ist, bieten Laborversuche mit erweitertem Aufbau und Blockregen eine adäquate Methode, um diese Funktionalität zu gewährleisten.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 11 2016 (November 2016)
Seiten: 7
Preis: € 10,90
Autor: Justus Patzke
Giovanni Palmaricciotti
Sandra Hellmers
Prof. Dr.-Ing. Peter Fröhle
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'