Förderinstrument EEG: Entwicklung der Stromgestehungskosten der Tiefen Geothermie von 2009-2014

Die Tiefe Geothermie ist die jüngste der erneuerbaren Technologien zur Stromerzeugung. 2007 ging das erste Geothermie-Kraftwerk in Landau ans Netz, mittlerweile liefern neun Anlagen in ganz Deutschland Strom. Das Wirtschaftsforum Geothermie e. V. (WFG) hat eine Studie erstellt, welche die Stromgestehungskosten und Wirtschaftlichkeit bei Tiefe-Geothermie-Projekten erstmals auf Basis von Echtdaten darstellt.

Mit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahre 2000 hat die Bundesrepublik Deutschlandes sich zum Ziel gesetzt, ihre vorwiegend von fossilen Energieträgern geprägte Stromversorgung auf Erneuerbare Energien umzustellen. Die Notwendigkeit dieses Umbaus wurde noch einmal durch die Reaktorkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima unterstrichen. Das EEG ist dazu bestimmt, erneuerbare Stromerzeugung marktreif zu gestalten und als zentrales Steuerungsinstrument für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu fungieren. Die Entwicklung der Stromerzeugung aus Tiefer Geothermie mit vergleichsweise niedrigen Temperaturen ist maßgeblich auf das EEG zurückzuführen.

Heute leistet Tiefe Geothermie bereits einen entscheidenden Beitrag zur erneuerbaren Energieerzeugung, besonders dann, wenn Windkraft- und Fotovoltaikanlagen gerade keinen Strom erzeugen können. Als grundlastfähige und jüngste Erneuerbare Energie liefert die Geothermie Strom, Wärme und Kälte gleichzeitig - dennoch ist Tiefe Geothermie weiterhin auf das EEG als Technologiefördergesetz angewiesen. Im Rahmen der regelmäßigen Novellierungen des Gesetzes verwertet die Bundesregierung Daten zu den Stromgestehungskosten Tiefer Geothermie in ihren Empfehlungen. Seit 2009 wurden vom WFG im Rahmen der Studie 'Stand der Entwicklungspotenziale geothermischer Stromerzeugung im Energiemarkt unter Berücksichtigung angemessener Förderwerkzeuge 'Realdaten von bestehenden Geothermieprojekten erhoben. Die daraus berechneten Stromgestehungskosten wurden dem zuständigen Ministerium zur Verfügung gestellt. Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderte Projekt hat ausführlich Strom- und Wärmegestehungskosten sowie technische, wirtschaftliche, administrative und rechtliche Markthemmnisse für Geothermie analysiert. Damit hatte die Bundesregierung zum ersten Mal seit Einführung des EEG die Möglichkeit, mit Realdaten zu arbeiten. Im Folgenden werden die Ergebnisse in Hinsicht auf die Stromgestehungskosten summarisch behandelt.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 09 - 2016 (September 2016)
Seiten: 5
Preis: € 5,00
Autor: Aike van Douwe
Evelyn Schwellenbach
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.