Strategische Zielnetzplanung im Netzgebiet von MITNETZ GAS

Gasverteilnetze weisen historisch gewachsene Strukturen auf, die die steigenden Anforderungen an Energienetze der Zukunft häufig nicht mehr ausreichend erfüllen können. So bestehen die Ortsnetze oft aus hydraulisch voneinander getrennten Teilnetzen, welche die technischen Standards der jeweiligen Errichtungsepoche widerspiegeln. Durch diese ist jedoch eine zuverlässige, sichere und effiziente Versorgung des Kunden mit Erdgas sowie das Vorhalten einer ausreichenden Kapazität im Netz langfristig nicht gewährleistet. Aufgrund der gastechnischen Erschließung Anfang der neunziger Jahre erreicht zudem eine Vielzahl der Gas-Druckregel- und Messanlagen (GDRMA) in den kommenden Jahren das Ende ihrer technischen Nutzungsdauer, sodass ihr Beitrag zur Erfüllung der Versorgungsaufgabe hinterfragt werden muss. Aus diesen Gründen werden bei MITNETZ GAS für eine Vielzahl von Ortsnetzen strategische Zielnetzplanungen durchgeführt, um die Netzstrukturen effizienter zu gestalten und somit den planbaren Finanzmitteleinsatz in den Verteilnetzen langfristig zu optimieren.

Vor dem Hintergrund veränderlicher gesetzliche rund regulatorischer Rahmenbedingungen, neuer technischer Standards sowie steigender Anforderungen an Energienetze im Zuge der Energiewende liegt die Kernaufgabe eines Netzbetreibers in der Optimierung des Netzes, um eine effiziente Netzstruktur zu schaffen und aktuellen sowie zukünftigen Herausforderungen zur Erfüllung der Versorgungsaufgabe gerecht zu werden. Netzkosten zu reduzieren, spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Zu diesem Zweck ist eine rein zustandsbedingte Ersatzerneuerung der Betriebsmittel jedoch nicht ausreichend. Nur durch eine systematische Umstrukturierung der Netze können eine langfristig optimale Netzstruktur (Zielnetz) geschaffen, Investitions- und Betriebskosten minimiert und die Versorgungsqualität gleichzeitig verbessert werden. Die strategische Zielnetzplanung von Gasverteilnetzen stellt sich dabei als geeignetes Mittel zur risikoorientierten und kostenoptimierten Anlagenbewirtschaftung dar.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 10 - 2016 (Oktober 2016)
Seiten: 6
Preis: € 4,00
Autor: Martin Glas
Rico Hentzschel
Thomas Wilke
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'