Stabilität von modularen Deckwerksmatten aus Normal- und Schwerbeton unter Wellenlasten

Vor dem Hintergrund steigender Verkehre und Unterhaltungskosten der Bundeswasserstraßen werden alternative, kosteneffizientere und ökologisch vorteilhafte Ufersicherungen in Zukunft eine steigende Bedeutung bekommen. Aus Normal- sowie Schwerbeton bestehende neuartige Modulare Deckwerksmatten (MDM) wurden daher mittels regelmäßiger Wellen bis zum Versagen untersucht. Ein Vergleich von Stabilitätsparametern mit Literaturwerten weist Vorteile bei der Verwendung insbesondere der MDM aus Schwerbeton auf, die sich in verringerten Deckwerksmächtigkeiten bzw. verringertem Material- bzw. Kostenaufwand niederschlagen.

Ökologische und ökonomische Erwägungen beeinflussen die Umsetzung von Instandhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen bei Ufersicherungen im Binnen- und Außenbereich der Bundeswasserstraßen in zunehmendem Maße. Neben der Prüfung und ständigen Weiterentwicklung der Bemessungsgrundlagen auch unter Ausnutzung von probabilistischen Verfahren wird der Neuentwicklungen von Deckwerkssystemen eine entscheidende Rolle zugemessen. Im Vorfeld zu wirtschaftlichen und naturverträglichen Aspekten ist jedoch die hydraulische Funktionsfähigkeit von neuartigen Deckwerkssystemen und -elementen zu untersuchen. Für bereits in der Praxis verwandte Deckwerke hingegen empfiehlt sich die Verwendung von allgemeinen Anwendungsvorschriften.

Im Rahmen der hier vorgestellten Studie wurden die Stabilität und Dauerhaftigkeit neuartiger Modularen Deckwerksmatten (MDM) unter unidirektionaler Wellenlast in einem Wellenkanal ermittelt. Die MDM bestehen aus Normal- sowie Schwerbetonwürfeln, die auf einem Geogitter fixiert wurden. Die Schwerbetonwürfel wurden durch Zuschlag aus Eisensilikat realisiert. Mittels Überlappungsbereichen an zwei der vier Kanten der MDM ergibt sich bei der Verlegung, die im Naturmaßstab durch modifizierte Radlader oder Bagger realisiert werden kann, ein verbundenes und durch Schwerkraft stabilisiertes Deckwerk. Unabhängig vom eingesetzten Material weisen die MDM neben vorteilhaften Installationseigenschaften insbesondere auch Vorteile bei der biologischen Durchgängigkeit zwischen Uferboden sowie Wasserkörper auf und die Fugen in den MDM können als Ruhezonen für aquatische Lebewesen dienen. Im Folgenden werden die Versuche zur Stabilitätsermittlung der MDM und deren Auswertung und die Schlussfolgerungen daraus dargestellt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 10/2016 (Oktober 2016)
Seiten: 7
Preis: € 10,90
Autor: Sandra Wöbse
Nils B. Kerpen
Prof. Dr.-Ing. Torsten Schlurmann
Dr.-Ing. Nils Goseberg
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.