Langlebige Schwergewichte: Li-Io-Batterien beeinflussen Berechnung der Rücklaufquote

In der Schweiz ist INOBAT für das Recycling von Altbatterien zuständig. INOBAT steht für ‚Interessenorganisation Batterieentsorgung’. Im Auftrag des schweizerischen Bundesamtes für Umwelt, BAFU, erhebt INOBAT die vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG).

Foto: M. Boeckh(11.11.2016) Sie finanziert damit Sammlung, Transport und Recycling der gebrauchten Gerätebatterien und Akkus sowie Informations- und Werbemaßnahmen für Handel und Bevölkerung. Die Zahlen für 2015 wurde unlängst bekannt gegeben. Während das verkaufte Gesamtgewicht von Akkus und Batterien in der Schweiz in 2014 bei 3.828 und 2015 bei 4.040 t lag, sank die Rücklaufquote in den beiden Jahren von 71,43 % auf 67,34 %. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr führt INOBAT nicht auf eine niedrigere Sammelquote zurück sondern auf zwei unterschiedliche Ursachen: Zum einen wurde bei den von der Stiftung SENS (Sustainability - Expertise - Network - Solution) gemeldeten Geräten die Gerätekategorie Powertools geschaffen.
Diese schnell wachsende Produktkategorie beinhaltet ausschließlich Lithiumzellen. Diese werden nun nicht mehr als Durchschnittsgewicht des gesamten Batteriegemischs, sondern als gewichtsmäßig schwerere Lithiumbatterien erfasst. Ein weiterer Umstand liegt darin, dass der Absatz an Batterien in Geräten in den vergangenen zwei Jahren massiv zugenommen hat. Hierbei handelt es sich fast ausschließlich um Lithium-Ionen- Batterien, die mindestens 10 Jahre im Umlauf sind. Dieser Umstand wirkt sich negativ auf die Rücklaufquote aus, welche basierend auf einem durchschnittlichen Zweijahresabsatz berechnet wird. In Anbetracht der neuen Absatzentwicklung wird sich INOBAT darüber Gedanken machen, ob eine Trennung bei der Berechnung der Rücklaufquote nach chemischen Systemen sinnvoll ist.

Unternehmen, Behörden + Verbände: Inobat (CH-Bern)
Autorenhinweis: Martin Mühleisen (mmn)
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 11/12 - November 2016 (November 2016)
Seiten: 1
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Martin Mühleisen
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.