Zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit einer gelegten Fischbauchklappe eines Wehres wurde vom Ruhrverband ein Abflussversuch durchgeführt und messtechnisch begleitet. Mit Hilfe der Messergebnisse konnten in Verbindung mit einer Literaturrecherche Rückschlüsse auf den Überfallbeiwert für die vollständig umgelegte Wehrklappe im Hochwasserfall gezogen werden und daraus resultierend die Leistungsfähigkeit des Wehres hinreichend genau für weitere Untersuchungen bestimmt werden.
Im nördlichen Sauerland, südlich von Soest liegt die vom Ruhrverband betriebene Möhnetalsperre. Sie wird vorrangig zum Hochwasserschutz und zur Niedrigwasseraufhöhung der Möhne und Ruhr herangezogen. Nebennutzungen sind die Wasserkrafterzeugung und die Freizeitnutzung.
Talsperren sind alle 10 Jahre einer Vertieften Überprüfung zu unterziehen, bei der die statischen, hydrologischen und hydraulischen Bemessungsgrundlagen zu prüfen sind. Im Zuge der Vertieften Überprüfung der Möhnetalsperre wurde zu diesem Zweck durch die Universität Karlsruhe ein hydrologisches Gutachten erstellt. Hierauf aufbauende hydraulische Untersuchungen zeigten, dass die ermittelten Abflüsse problemlos durch die Entlastungsorgane an der Möhnestaumauer abführt werden können.
Unterhalb der Möhnestaumauer befindet sich ein Ausgleichsweiher, welcher der Vergleichmäßigung der Wasserabgabe aus der Talsperre in den Unterlauf der Möhne dient. Der Ausgleichsweiher ist in einem Teilbereich durch ein Dammbauwerk begrenzt. Die Stauzielhaltung und die Hochwasserentlastung erfolgt über eine 15 m breite, schwimmergesteuerte Wehranlage mit Fischbauchklappe, welche an den Ausgleichsweiherdamm anschließt. Hier stellte sich die Situation nicht so eindeutig dar, wie an der Möhnestaumauer. Es galt zu untersuchen, welche Abflussmengen über die Fischbauchklappe abgeführt werden können, da Bedenken bestanden, ob der Damm des Ausgleichsweihers im Hochwasserfall einen ausreichenden Freibord besitzt.
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| Quelle: | Wasserwirtschaft 09/2016 (September 2016) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Swenja Dätig |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
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Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
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