Landwirte bringen zum Schutz ihrer Kulturpflanzen Pflanzenschutzmittel bewusst in die Umwelt aus. Zur Sicherung und zur Wirtschaftlichkeit der Nahrungsmittelversorgung hat der chemische Pflanzenschutz seine gesellschaftlich anerkannte Rechtfertigung - sowohl im integrierten Pflanzenschutz wie auch in den verschiedenen biologischen Landbauformen.
In allen Anbauformen werden chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Pflanzenschutzmittel unterliegen vor ihrem Inverkehrbringen sehr strengen behördlichen Zulassungsanforderungen, die auf EU-Ebene festgeschrieben sind, und die selbstverständlich die Prüfung der Beeinträchtigung des Umweltmediums 'Wasser' umfassen. Spezifische Regelungen zur Anwendung können zwecks Risikominimierung auch zum Schutz von Gewässern mit der Zulassung verbunden werden.
Allerdings ist es unvermeidbar, dass ggf. kleinste Spuren von Pflanzenschutzmitteln und ihrer Abbauprodukte in Grund- und Oberflächenwasser gelangen. Dies kann zu einem wirtschaftlichen Konflikt mit Wasserversorgungsunternehmen führen, die ein Interesse daran haben, möglichst 'unbelastetes' Wasser als Basis für ihr Produkt 'Trinkwasser' zu erhalten. Ihr Ziel ist daher eine Lieferung mit möglichst geringer Aufbereitung.
Gerade in solchen Fällen kollidierender Nutzungsinteressen stellt sich die Frage des Verhältnisses von Pflanzenschutzrecht und Wasserrecht, insbesondere bzgl. der Regelungen, die den Schutz von Grund-, Oberflächen- und Trinkwasser betreffen. Im Rahmen der Diskussion des Spannungsverhältnisses von Pflanzenschutz- und Wasserrecht soll ein besonderes Augenmerk auf die nicht relevanten Metaboliten gelegt werden, da bzgl. dieser im Rahmen der anstehenden Novellierung der nationalen Grundwasserverordnung eine intensive Diskussion zu erwarten ist.
Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH |
Quelle: | StoffR 04/2016 (August 2016) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 25,00 |
Autor: | RA Dr. Volker Kaus |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.