Hydraulischer Modellversuch zur Wiederherstellung der Überflutungssicherheit der Talsperre Malter

Der Betrieb Oberes Elbtal der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) plant die Wiederherstellung der Überflutungssicherheit (Hochwassersicherheit nach DIN 19 700-10) der Talsperre Malter durch die Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage und die Erhöhung der hydraulischen Leistungsfähigkeit der Armaturen im Umleitungsstollen. Aufgrund der besonderen Bauwerksgeometrien war zur Überprüfung und Optimierung der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Vorentwurfs ein wasserbaulicher Modellversuch im Maßstab 1:25 notwendig. Durch Untersuchungen mehrerer Bauteilgeometrien sowie durch angepasste Betriebsempfehlungen wurde der Vorentwurf optimiert und der Nachweis für eine leistungsfähige, sichere Abführung des Hochwasserabflusses erbracht.

Die Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre Malter ist erforderlich, um die Überflutungssicherheit der Talsperre, die derzeit infolge einer Erhöhung der Hochwasserbemessungszuflüsse nach dem Hochwasserereignis von 2002 nicht gegeben ist, wiederherzustellen. Das Forschungsinstitut Wasser und Umwelt (fwu) der Universität Siegen wurde im Rahmen dieses Projektes vom Betrieb Oberes Elbtal der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) beauftragt, einen hydraulischen Modellversuch zur Überprüfung und ggf. Optimierung der hydraulischen Funktionstüchtigkeit durchzuführen.
Die Talsperre Malter wurde 1908 bis 1913 im Tal der Roten Weißeritz erbaut und besitzt einen Stauraum von 8,78 Mio. m³. Die gekrümmte Gewichtsstaumauer besteht aus Bruchsteinmauerwerk. Hauptsächlich dient die Talsperre dem Hochwasserschutz, der Naherholung und der Brauchwasserbereitstellung. Des Weiteren werden an der Talsperre Malter im Durchschnitt jährlich 1,7 Mio. kWh Strom aus Wasserkraft gewonnen. Im Normalbetrieb wird das Wasser der Talsperre über den Grundablass (zwei Rohrleitungen mit jeweils DN 1 000) ins Unterwasser in das Flussbett der Roten Weißeritz abgegeben. Ist ein Hochwasser zu erwarten, kann zur Vorentlastung der ca. 200 m lange Umleitungsstollen durch die rechte Hangseite genutzt werden. Im Hochwasserfall selbst wird der Hochwasserabfluss über die an der linken Hangseiteliegende Hochwasserentlastung in Form einer Fischbauchklappe und einem seitlich dazu angeordneten festen Wehrbauwerk mit Überlaufschwelle in der Sammelrinne durch den Mauerdurchlass abgeführt und fließt über die Schussrinne in das unterhalb der Staumauer gelegene Tosbecken.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 05/2016 (Mai 2016)
Seiten: 8
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Jessica Schmidt
Dipl.-Ing. Jörg Wieland
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen
Dipl.-Ing. Bernd Findeisen
Dipl.-Ing. Holger Haufe
 
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