Energie nutzen

Die Entsorgung von biologisch abbaubaren Kunststoffen müsste aus ökologischer Sicht optimiert werden

Biologisch abbaubare Kunststoffe stellen heizwertreiche Abfälle dar, bei denen es sich im Wesentlichen um Verbindungen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff handelt. Es gibt keine Begründung dafür, dass diese Abfälle bei ihrer Entsorgung in Kompostierungsanlagen unter Einsatz von Energie durch Mikroorganismen in dieselben Verbindungen (Kohlendioxid und Wasser) zerlegt werden sollen, die auch bei deren Verbrennung entstehen. Die bessere Option bestünde darin, diese Kunststoffe unter Nutzung der darin enthaltenen Energie energetisch zu verwerten oder thermisch zu behandeln. Tatsächlich wird aber nicht die Entsorgungsoption mit der geringsten Umweltbelastung gewählt, sondern diejenige mit der emotional höchsten Akzeptanz. Dies verwundert auch deshalb, weil die fachlich umfassend belegte Kritik an der Kompostierung von Produkten aus biologisch abbaubaren Werkstoffen mit Entsorgungserfordernis (zum Beispiel Verpackungsabfälle) seit vielen Jahren von unterschiedlichen gesellschaftsrelevanten Gruppen unterstützt wird und die Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. nach einer umfassenden fachlichen Betrachtung dieses Themas zu dem Ergebnis kommt, dass die Kompostierung von Biokunststoffen nach wie vor einen Irrweg darstelle.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: Ausgabe 02 / 2016 (Mai 2016)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Heinz-Ulrich Bertram
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.