In der Diskussion zur Energiewende kommt die Wasserkraft kaum vor. Das gilt auch für die sogenannte nicht konventionelle Wasserkraft, also Anlagen mit geringer Fallhöhe oder Anlagen, die ausschließlich die kinetische Energie des Wassers nutzen. In einem ersten Teil dieses Beitrags werden einige Gründe für die geringe Verbreitung der kinetischen Wasserkraft in
Deutschland und Europa analysiert. Im zweiten Teil zeigen die Autoren an einem Beispiel aus Kolumbien, wie kinetische Wasserkraft in der ländlichen Entwicklung in Schwellenländern einen relevanten Beitrag leisten kann.
Kinetische Wasserkraftanlagen bieten eine grundlastfähige Alternative im Bereich der erneuerbaren Energien. Der äußerst geringe Bedarf an Infrastruktur, die vernachlässigbare Landnutzung und die Vereinbarkeit mit weiteren Nutzungen von Wasserflächen durch Fischerei oder Schifffahrt lassen sie besonders positiv erscheinen.
Die geringe Leistungsausbeute je Einheit schränkt die Möglichkeit ökonomisch sinnvoller, Netz-gebundener Projekte ein. Das sollte auch bei der Genehmigung von Projekten bedacht werden, die an den sinnvollen Standorten durchaus bereitwilliger erfolgen könnte.
In Gegenden ohne Netzanbindung mit dem Dieselgenerator oder dem Photovoltaik-Diesel-Hybrid als Alternative kann kinetischen Wasserkraftanlagen eine zentrale Rolle bei der Elektrifizierung und somit bei der ökonomischen Entwicklung zukommen.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | 
| Quelle: | Wasserwirtschaft 04/2016 (April 2016) | 
| Seiten: | 5 | 
| Preis: | € 10,90 | 
| Autor: | Dr. Karl Reinhard Kolmsee Dipl.-Ing. Marius Weckel | 
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Barotrauma von Larven und Jungfischen bei der Turbinenpassage
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Mittels einer eigens konstruierten Barotraumakammer wurden unterschiedliche Larven- und Jungfischstadien repräsentativer europäischer Flussfischarten (Äsche, Flussbarsch, Nase, Rotauge) systematisch Druckverläufen ausgesetzt, welche in Turbinen von Laufwasserkraftwerken vorherrschen. Es wurden deutliche art- und stadienspezifische Unterschiede in den Mortalitätstraten festgestellt, wobei vor allem der Entwicklungsstatus und Typ der Schwimmblase einen wesentlichen Einfluss auf die Schädigungen unterschiedlicher Größenklassen und Arten hatte.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.
Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie  beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII)  sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.
Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige  Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen  während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend  werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines  Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus  wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und  industriepolitische Herausforderungen durch die neuen  Energiespeichertechnologien hingewiesen.
Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.