Die Wasserwirtschaft 4.0 zeigt, dass mit der Digitalisierung, Modellierung und Visualisierung von Gewässersystemen ein ganzheitliches Systemverständnis geschaffen wird. Die Auswirkungen von Planungs- und Regelungsstrategien werden im Kausalzusammenhang des Gesamtsystems bewertet und ermöglichen so eine nachhaltige und abgesicherte Entscheidungsgrundlage.
Die Digitalisierung stellt eine der größten Herausforderungen in der heutigen Projektarbeit dar. Dabei geht es nicht darum, aus analogen Informationen digitale Daten zu erzeugen, sondern die Verfügbarkeit der Daten für die weitergehende Verwendung zu gewährleisten. Grundlage für ein erfolgreiches Arbeiten im Wassersektor, egal ob Modellierung, Wasserressourcenmanagement oder Siedlungswasserwirtschaft, sind zur Verfügung stehenden Daten. In der Vergangenheit standen für die Projektbearbeitung oftmals nicht genügend Informationen zur Verfügung. Inzwischen kommt es immer häufiger zu dem umgekehrten Fall, dass die Datenflut die Projektbearbeiter vor immer größere Herausforderungen stellen. In den kommenden Jahrzehnten wird sich dieser Trend stetig fortsetzen. Die zunehmende Verfügbarkeit von Daten verlangt die Weiterentwicklung der Arbeitsmethoden. Neue Arbeitskonzepte wurden entwickelt und die hierfür entsprechenden Werkzeuge zur Verfügung gestellt.
Über das reine Verarbeiten der heute verfügbaren Daten steigen auch die Anforderungen an die Lösungen, die erarbeitet werden sollen. Diese sollen integriert sein und immer komplexere Anforderungen erfüllen. Die zweite Herausforderung liegt bei der Modellierung und somit bei der Abbildung realer Systeme in numerischen Simulationsmodellen. Hier lag der Fokus in der Vergangenheit darauf, bestimmte Fragestellungen beantworten zu können und Systeme soweit zu vereinfachen, dass diese in einer adäquaten Berechnungszeit die gewünschten Ergebnisse lieferten. Mit den immer stärker werden Hardwarekomponenten und der Weiterentwicklung der numerischen Simulationsmodelle hat sich dies gewandelt. Numerische Modelle und Hardware lassen es mittlerweile zu, immer komplexere Systeme (gekoppelte Modelle) in feineren Auflösungen abzubilden und damit ein ganzheitliches (holistisches) Systemverständnis zu erlangen. So kann zum Beispiel der Wasserkreislauf einer gesamten Stadt abgebildet, berechnet, gesteuert und visualisiert werden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 04 2016 (April 2016) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Christian Pohl M.Sc. Dominic Spinnreker Dr.-Ing. Patrick Keilholz |
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