Großer Forschungsbedarf: Das Verhalten von synthetischen Nanopartikeln bei der Abfallverbrennung wird untersucht

Die Nanotechnologie zählt zu den Schlüsseltechnologien in Deutschland. Die Anwendungen erstrecken sich von der Elektronik bis hin zur Chemie und Pharmazie. Zu finden sind die innovativen Stoffe in Bekleidung, Kosmetika, Reinigungsmitteln, Lacken und Farben. Untersuchungen, die sich mit der Entsorgung und dem Recycling dieser Materialien beschäftigen, sind bisher kaum publiziert.

Foto: KIT (23.05.2016) Für Siedlungsabfälle gibt es in Deutschland zwei Entsorgungswege: Recycling und thermische Entsorgung. Die Recyclingquote lag 2010 in Deutschland bei 63 Prozent; die restliche Abfallmenge wurde in Abfallverbrennungsanlagen (MVA) oder Kraftwerken thermisch entsorgt. Das Deponieren von unbehandelten Abfällen ist seit 2005 in Deutschland verboten. Am Institut für Technische Chemie (ITC) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) befasst man sich seit einigen Jahren mit dem Thema, inwieweit synthetische Nanopartikel bei der Müllverbrennung frei gesetzt werden oder nicht. Ziel dieser Untersuchung ist die Klärung der Frage, was mit synthetischen Nanopartikeln passiert, die während der thermischen Entsorgung von Nanomaterialien aus ihrer Matrix in das Abgas übergehen.
Bei Tracer-Untersuchungen an einer Pilot-Verbrennungsanlage stehen die Nachbrennkammer und der Abhitzekessel im Fokus, da hier Verluste von Tracermaterial zu erwarten sind. Die Messung am Kamin ist als Kontrollmessung zur Bestimmung der Freisetzung in die Atmosphäre gedacht...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Institut für Technische Chemie (ITC) am KIT (Karlsruhe)
Autorenhinweis: Inge-Maria Lang, Dipl.-Ing. Werner Baumann, Dr. Hanns-Rudolf Paur
Foto: KIT



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 05 - Mai 2016 (Mai 2016)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Hanns-Rudolf Paur
 
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