Betreiber von Abfallverbrennungsanlagen sind einem steigenden Druck volatiler Märkte für Abfälle, Energie und Rohstoffe ausgesetzt. Zur Sicherung einer dauerhaft tragfähigen Geschäftsgrundlage muss die Konkurrenzfähigkeit jeder Anlage gegenüber den in den Märkten befindlichen Wettbewerbern stetig verbessert werden. Wie im Folgenden aufgezeigt werden soll, ist dafür Spielraum vorhanden, wenn es gelingt, die zahlreichen Einzelmaßnahmen für eine Gesamtoptimierung zu nutzen.
Für die Entwicklung von Verbrennungsanlagen ließe sich folgendes Szenario darstellen. Die Heizflächen von Dampferzeugern sind mit Sensorik ausgestattet, die die Aufzeichnung der Wärmestromdichte (relevant für Korrosion) über der Zeit ermöglicht und daraus einen jeweils lokal spezifischen Verzehr/Verschleiß des Wandmaterials ermittelt. Gleichzeitig ergibt sich über das Monitoring der Online-Bilanzierung, welche Abfallzusammensetzungen im betrachteten Zeitraum verbrannt wurden.
Ein Fraktionen-Modell ermöglicht wiederum die weitere Aufschlüsselung der Abfallzusammensetzung auf Fraktionen und Problemstoffe. Übergeordnet wird damit eine Zuordnung vom Verschleiß zu bestimmten Abfallfraktionen möglich. Mit einer erweiterten Datenauswertung lassen sich Lieferanten von Fraktionen ermitteln, die mit verschleißorientierten Kosten konfrontiert werden können. Gleichzeitig weiß der Betreiber aufgrund des lokalen Verschleißes nicht erst beim geplanten bzw. ungeplanten Stillstand, welche Ersatzteile benötigt werden und kann sich mit dem Instandsetzer hinsichtlich Lieferumfang, Kosten und Planung im Voraus abstimmen, was Zeit und Kosten spart. Die Implementierung eines Assistenzsystems auf Basis der gewonnenen Daten, welches automatisiert Handlungsempfehlungen ausgibt, unterstützt die Anlagenfahrer und trägt damit ebenfalls zur Ausschöpfung des Verbesserungsspielraumes bei.
| Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
| Quelle: | 28. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (April 2016) |
| Seiten: | 16 |
| Preis: | € 8,00 |
| Autor: | Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann Dipl.-Ing. Tobias Widder |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.