Wir haben es mal wieder geschafft. Wir sind Weltmeister. Das mit dem Fußball ist jetzt wirklich nichts Neues, aber dass wir Exportweltmeister sind und das auch bleiben, kam gerade erst über den Ticker. In erster Linie geht es dabei um Güter für den Umweltschutz, die Deutschland 2013 produzierte und exportierte: Diese Produkte hatten einen Wert von 82 Milliarden Euro, und sechs Prozent der gesamten deutschen Industrieproduktion entfielen auf den Umweltschutz. Mit einem Welthandelsanteil von 14,8 Prozent war Deutschland 2013 erneut größter Exporteur von Umweltschutzgütern wie Luftfiltern, Dämmstoffen oder intelligenten Zählern zur Steuerung des Energieverbrauchs. Das ‚Made in Germany‘ ist gewachsen und wächst weiter - hoffentlich trotz VW-Skandal - auch und vor allem in Schwellenländern in Südamerika und Asien.
(08.04.2016) Das Umweltbundesamt, das die aktuellen Zahlen jüngst veröffentlichte, sieht das realistisch. Es genüge nicht, die EU-Regelungen 1:1 umzusetzen. Wir brauchen eine ambitionierte Umweltpolitik, und wir müssen innovative Umwelt- und Klimaschutz- Technologien aktiv und noch aktiver unterstützen - durch Forschungsförderung und die richtigen ökonomischen Rahmenbedingungen. 'Und durch ein entsprechendes Bewusstsein', möchte man ergänzen, denn das, was in Wahlkampfzeiten diesseits und jenseits des Atlantik abgesondert wird und auch noch jede Menge Applaus erntet, macht sprachlos. Wenn populistische Sprüche aus dem Lager der Republikaner jegliche noch so harmlose Auflagen für die amerikanische Kohleindustrie kritisieren, ist das nur wenig besser als dubiose Aussagen der AfD zu Klimawandel und zu Erneuerbaren Energien. Was hier verbreitet wird, ist Volksverdummung und Wählerstimmen-Fang, weil man erkannt hat, dass Stimmungsmache gegen Flüchtlinge offensichtlich nicht ausreicht. Sprachlosigkeit ist hier die falsche Strategie...
Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) |
Quelle: | Nr. 03/04 - April 2016 (April 2016) |
Seiten: | 1 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Martin Boeckh |
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